…ein Beitrag von Antoinette Aufdermauer, Redakteurin, Bluhm Systeme GmbH, Rheinbreitbach.

Wenn die Produktverpackung über zahlreiche verschiedene Linien erfolgt, macht es unter Umständen Sinn, die Kennzeichnung von Faltschachteln lassen sich an verschiedensten Stationen im Produktionsprozess kennzeichnen: Oftmals werden sie unmittelbar vor oder nach der Befüllung bedruckt oder etikettiert. Möglich ist die Kennzeichnung allerdings auch bereits im gefalteten „Ursprungszustand“. Ein Spezialist für Zuführ- und Vereinzelungssysteme von Papier und flachen Produkten ist Kraus Maschinenbau. Mit der FK Codingline bietet das Unternehmen ein spezielles Maschinenkonzept zur Codierung von Faltschachteln unterschiedlichster Formate.

Highspeed-Anlage mit Technik von Bluhm

„Für einen polnischen Filterproduzenten haben wir eine Highspeed-Anlage mit Kennzeichnungstechnik von Bluhm Systeme entwickelt“, erklärt Bruno Ott, Produktmanager bei Kraus Maschinenbau. Gleich zwei Etikettierer sowie zwei großformatige thermische Inkjetdrucker von Bluhm wurden in die Linie integriert. Im ersten Schritt erfolgt die Kennzeichnung durch zwei Etikettendruckspender vom Typ Legi-Air 4050AC. „Dabei war uns wichtig, dass diese Systeme druckluftfrei applizieren und aufgrund ihrer robusten Bauart für den Rund-um-die-Uhr-Einsatz geeignet sind“, erläutert Bruno Ott. Je nach Ausführung können die Spender Produkte in einer Ge-schwindigkeit von bis zu 50 Metern pro Minute von oben und unten gleichzeitig etikettieren. Sie verarbeiten Etikettengrößen von 14 x 20 bis hin zu 148 x 210 Millimetern. So ist je nach Format die Applikation von bis zu 600 Etiketten pro Minute möglich.

Ohne Druckluft applizieren

Die in die Spender integrierten Novexx-Druckmodule verarbeiten Materialien mit einer Breite von 16 bis 136 Millimetern und einer Länge von 5 bis 1.000 Millimetern. In der Kraus-Anlage bedrucken sie 100 Millimeter breite Etiketten mit Klartext und Datamatrix-Codes. Die Labels werden an-schließend vom Etikettendruckspender im sogenannten Wipe-on-Verfahren auf die Faltschachteln aufgewischt. Diese Technik hat den Vorteil, ressourcensparend ohne Druckluft zu applizieren.

Nach der Etikettierung erfolgt die Direktbedruckung der Produkte.

Bruno Ott erinnert sich: „Der Endkunde wünschte sich nicht nur eine mit 100 Millimetern sehr hohe Druckbreite. Die Druckergebnisse sollten zudem mit 600 dpi hochauflösend sein.“ Daher integrierte Kraus Maschinenbau zwei thermische Inkjet-Drucksysteme in die FK Codingline. Sie sind in der Lage, jeweils bis zu acht Schreibköpfe anzusteuern, die „gemeinsam“ ein Druckbild von bis zu 100 Millimetern Breite realisieren können. In den Druckköpfen sitzen Kartuschen des Tintenherstellers HP. Sie beinhalten eine solventhaltige Tinte, die eine schnelle Trocknung des Drucks auf nicht-saugfähigen Oberflächen ermöglichen. Mit einer Auflösung von 600 dpi drucken die Inkjetsysteme das Layout gestochen scharf auf die lackierten Faltschachteln auf.Angesteuert werden Drucker von einer Steuereinheit, die in den Schaltschrank der FK Codingline integriert wurde. Nach der Kennzeichnung werden die Codes mittels Kamerasystem kontrolliert und in Datenbanken verwaltet. Produkte mit nicht lesbaren Codes schleust die An-lage automatisch in eine Auffangbox aus. Alle anderen Faltschachteln werden in ein Auslageband übergeben, wo sie manuell entnommen werden können. Von hier aus lassen sich die verschiedenen Verpackungsanlagen bequem bestücken.