„Das haben wir vom Besuch im Silicon Valley gelernt!“ Zwei saarländische Unternehmer lassen sich vom Innovations- und Investitionsgeist in den USA inspirieren.

Anfang Dezember reiste eine deutsche Delegation aus innovativen Unternehmensinhabern und Wirtschaftsfachleuten eine Woche an die Westküste der USA, um sich vor Ort zur nachhaltigen Mobilität der Zukunft und zu Open Innovations ein eigenes Bild zu machen.

Die Reise, die der VDA gemeinsam mit Alphazirkel organisierte, führte unter anderem zu Global Playern wie SpaceX und Apple, aber auch zu vielen Start-ups wie Lucid und Hyperloop. Venture Capital-Unternehmen standen ebenso auf dem Reiseplan.

Unter den Teilnehmern der Delegation befanden sich auch zwei Saarländer:

Zum einen Dr. Jörg Rupp, der Inhaber der DORUCON – DR. RUPP CONSULTING GmbH. Diese berät Unternehmen – von klein bis groß – hinsichtlich Fördermittel und Finanzierung von Innovationen und Wachstum und entlastet auch bei der komplexen Arbeit der Antragstellung. Zur Mandantschaft gehören auch Firmen aus dem Automobilbereich, unter anderem auch ein Innovationsnetzwerk mit Daimler zum Thema autonomes Fahren.

Und zum anderen Dr. Georg Wagner, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der NTC Nano Tech Coatings GmbH. Die bahnbrechend neuen Beschichtungen des Unternehmens zieren unter anderem die Zierleisten der Fahrzeuge namhafter Automobilhersteller. Das Unternehmen mit Sitz im saarländischen Tholey ist auch führend bei funktionalen Beschichtungen in verschiedenen Industriebereichen.

„Mich haben besonders die vielen technischen Innovationen auf höchstem Niveau beeindruckt“, sagt uns Dr. Wagner in unserem gemeinsamen Interview mit den beiden Herren. „Autonomes Fahren, neue Kommunikations- und Aerospace-Technologien aber auch revolutionäre 3-D-Druckverfahren für die industrielle Anwendung. Und das Prinzip Open Innovation wurde tatsächlich in den meisten jungen Start-ups offen gelebt. Außerdem hat mich beeindruckt, wie eng die Universitäten dort an der unternehmerischen Wirklichkeit orientiert sind. Wir haben auch die Ausgründungen deutscher Unternehmen besucht, die versuchen, Ideen aus dieser Region einzufangen.“

„Wir sehen, dass amerikanische Venture Capitalists in den USA bis zu zehnmal mehr investieren als Europäer“, so Dr. Jörg Rupp. „In der Bay Area (Gegend rund um Silicon Valley) sitzt der Großteil des amerikanischen Venture Capitals. Allein in 2021 wurden in über 3.000 Deals rund 120 Milliarden Dollar investiert. Diese gute Finanzierungssituation ermöglicht neue Ideen und lässt hervorragende Teams entstehen. Das ist natürlich ein großartiges Klima, um Start-ups entstehen zu lassen und schnelles Wachstum zu ermöglichen.“

„Ich selbst konnte als erfolgreicher Unternehmer oft die Kosten für die innovativen Produkte meines Unternehmens selbst finanzieren“ sagt Dr. Wagner. „Dennoch zeigte mir die Reise, wie viel durch finanzielle Förderung guter Geschäftsideen in den USA bewegt wird. Das hat mich sehr beeindruckt und inspiriert. Ich möchte zukünftig dafür sorgen, dass sich gerade im Saarland die Lage ändert und mehr für die Förderung kreativer Start-ups getan wird. Ich wünsche mir auch mehr Mut deutscher Kapitalanleger, in nationale Start-ups zu investieren.“

„Für uns war es spannend zu sehen, wo die Reise an unserem Innovationsstandort als auch für uns als Unternehmen hinsichtlich Venture Capital potenziell hingehen wird“, sagt Dr. Jörg Rupp. „Die aktuelle Situation im Silicon Valley mit all seinen Vorteilen und Top-Konzernen und -Unternehmen ist stark überhitzt.
Die Lebenshaltungskosten, die Preise und Mieten sind mittlerweile ins Unermessliche gestiegen, für junge Unternehmen kaum mehr bezahlbar. Das bedeutet, dass Neugründungen zunehmend an attraktiveren Standorten stattfinden. Hier wird Europa als Innovations- und Investmentstandort zunehmend relevanter. Denn man verzeichnet schon jetzt eine zunehmende Bereitschaft amerikanischer Investoren, europäische Neugründungen zu finanzieren. Sowohl für Start-ups und KMU als auch für größere Unternehmen in Deutschland ist dieses neue Mindset von Investoren, die das amerikanische Venture Capital nach Europa bringen, von Vorteil. Wir unterstützen zukünftig auch Start-ups, die Finanzierungen mit amerikanischen Investoren anstreben.“

Dr. Wagner schließt: „Ein Klima, in dem mehr Kapital selbstverständlich zur Förderung neuer Innovationen eingesetzt wird, weil man auch dadurch gigantische Renditen erzielen kann, wünsche ich mir mehr für Deutschland und natürlich das Saarland. Auch hier gibt es aufstrebende Unternehmer, die wir dringend fördern müssen, um die Zukunft zu sichern. Die späteren BioNTech-Gründer lernten sich beispielsweise im Saarland kennen, gründeten ihr Unternehmen dann aber in Mainz. Auch hierzulande sollten Gründer wie sie ein investitionsfreundliches Klima vorfinden, das sie motiviert, ihre Firmen auf saarländischem Boden zu gründen.“

Wir bedanken uns herzlich für dieses kurzweilige Interview.

Bildunterschrift: NTC/DORUCON