Erst die Absatzkrise im Fahrzeugverkauf dann auch noch Corona: Automobilzulieferer sind gefordert, umzudenken und neue Wege zu finden. Eine Cloud-Branchenlösung von SAP auf Basis von SAP S/4HANA Cloud soll sie dabei unterstützen.

Corona hat sämtliche Planungen von Automobilzulieferern für das laufende Geschäftsjahr durchkreuzt. Werke standen still, Lieferketten wurden unterbrochen und Autohäuser geschlossen. Der Verkauf von Fahrzeugen brach massiv ein. Von einem „Zurück zur Normalität“ kann auch heute noch keine Rede sein. Hinzu kommt, dass Elektrofahrzeuge auf den Markt drängen – mit finanziellem Anschub durch den Staat. Besonders für Automobilzulieferer, die sich auf Komponenten für Verbrennungsmotoren spezialisiert haben, ist die Suche nach neuen Geschäftsfeldern jetzt überlebensnotwendig. Die Herausforderung besteht nun darin, sich so aufzustellen, dass Prozesse, Systeme und die gesamte Unternehmensphilosophie derartige Veränderungen mitmachen können.

„Renewable Enterprise“ als Grundgedanke

Dieses „Renewable Enterprise“ bedeutet für die Automobilzuliefererindustrie vor allem: Mit Automotive-spezifischen Standardprozessen auskommen, ohne die Flexibilität für zukünftige Anforderungen und damit die Fähigkeit zur Innovation zu verlieren. Eine Cloud-basierte Lösung, die SAP und Capgemini gemeinsam entwickelt haben, schafft dafür die Grundlage: SAP S/4HANA Cloud for automotive suppliers. Schon seit zwei Jahren entwickeln wir diese Lösung, die die gängigen Standardprozesse der Zulieferindustrie abdeckt. Dazu gehören der elektronische Geschäftsdatenaustausch, Finanz-, aber auch Fertigungsprozesse wie die Produktionsplanung und -steuerung sowie die Integration ins Manufacturing Execution System (MES), die Lieferkette mit Transport, Versand oder Empfang der Waren oder der Integration von Third Party Logistics Providern (3PL), sowie die gängigen Beschaffungs-, Service- und Lieferprozesse.

Ständige Weiterentwicklungen im Standard und auf der SAP Cloud Platform

In agilen Projekten entstehen ständig neue Funktionalitäten und erweitern den Funktionsumfang. Das neueste Release, die SAP S/4HANA Cloud Essential Edition, Release 2005, enthält etwa Verbesserungen für die Bereiche Handling Units und Gutschriftverfahren. Darüber hinaus entstehen Capgemini-eigene Anwendungen in Co-Innovation mit SAP. Hier kommt die SAP Cloud Platform zum Einsatz, SAPs Entwicklungsplattform. Diese können Kunden zukünftig über das SAP App Center beziehen, wie zum Beispiel den Capgemini Intelligent Assistant for Automotive (CIA4AUTO). Sind die weltweiten Lieferketten zeitweise weniger zuverlässig, sollte ein System in der Lage sein, Engpässe im Vorfeld zu erkennen und zu verhindern. Die App CIA4AUTO warnt mit Hilfe von Machine-Learning-Funktionalitäten rechtzeitig vor möglichen Lieferengpässen. Dafür zieht CIA4Auto Daten aus SAP-Systemen zusammen – wie EDI-Messages und Benutzerdaten.

Der Ansatz: Standard-Kern plus Extensions

Die Vorteile der Cloud sind bekannt: Keine Lizenzkosten mehr, dafür Abo-Gebühren, kein gebundenes Kapital (etwa durch den Betrieb von Rechenzentren und Hardware) und ein kostengünstiger und schneller Start der Software durch eine reduzierte Implementierungszeit. Cloud-Anwender nutzen Standardprozesse, die ständig weiterentwickelt und mit neuen Releases zur Verfügung gestellt werden. Das besondere Plus im SAP-Cloud-Kosmos: Standard und Individualität sind gut miteinander vereinbar. Das Konzept: SAP S/4HANA Cloud for automotive suppliers wird als Standardkern verwendet und durch Erweiterungen („Extensions“) angereichert und individualisiert, die Capgemini entwickelt hat.

Immer auf neue Anforderungen gefasst sein

Was Corona mittelfristig für die Entwicklung in der Automobilindustrie heißt, ist noch völlig unklar. Sicher ist nur: Das Beste ist, auf Alles vorbereitet zu sein und die Software auf Flexibilität zu trimmen.

www.capgemini.com/de