Das Konsortium Autostrom erhielt heute von der Autobahn GmbH des
Bundes den Auftrag für Finanzierung, Planung, Bau und Betrieb von
neuen Schnellladeparks mit mehr als 300 Ladepunkten auf
unbewirtschafteten Rastanlagen an deutschen Autobahnen. Die
Inbetriebnahme der neuen Ladeparks mit Ladeleistungen von bis zu 400
kW pro Ladestation ist bis Ende 2026 geplant. Anschließend wird sie
das Konsortium Autostrom bis Anfang 2032 betreiben mit einer
Verlängerungsoption von zwei Jahren. Führende
Konsortialpartner des Autostrom-Konsortiums sind das auf Bau,
Immobilien und Infrastruktur spezialisierte Beratungs-, Planungs- und
Projektmanagementunternehmen Drees & Sommer SE mit Hauptsitz in
Stuttgart, das in Hannover beheimatete Energieversorgungsunternehmen
enercity AG sowie der Ladepark- und Tankstellenbetreiber Q1 Energie
AG mit Sitz in Osnabrück. Mitglieder des Konsortiums sind außerdem
die Pohl-Gruppe, ein auf Energie-, Infrastruktur- und Verkehrswegebau
spezialisiertes Unternehmen
mit Sitz in Hohenwestedt, das Energieversorgungsunternehmen
RheinEnergie AG mit Sitz in Köln, das mit seinem Tochterunternehmen
TankE GmbH auf den Bau und Betrieb von Ladeinfrastruktur
spezialisiert ist, die SWN Stadtwerke Neumünster GmbH sowie der
Dienstleister für Ladeinfrastruktur Westfalen Weser Ladeservice GmbH
mit Sitz in Paderborn.

Mit dem Deutschlandnetz sorgt der Bund für eine flächendeckende,
bedarfsgerechte und zuverlässige Schnellladeinfrastruktur – sowohl an
den Bundesautobahnen als auch im urbanen, suburbanen und ländlichen
Raum. Nach der Vergabe von 900 regionalen Schnellladestandorten in
Form von 23 sogenannten Regionallosen im September 2023 hat der Bund
mit der Zuteilung der sechs Autobahnlose nun den zweiten Schritt
gemacht. Insgesamt geht es um rund 200 Standorte, die an den
Autobahnen an unbewirtschafteten
Park- und Rastplätzen entstehen sollen. Autobahn-Standorte und
Regionallose sind aufeinander abgestimmt, um Überlagerungen zu
vermeiden. Das Deutschlandnetz enthält mit den beiden Ausschreibungen
insgesamt mehr als 1.000 Standorte und stellt so sicher, dass der
nächste Schnellladepunkt überall in Deutschland in wenigen Minuten zu
erreichen ist.

Weiße Ladeflecken aus der Landkarte tilgen

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr:
„Individuelle Mobilität ist ein hohes Gut in einer freien
Gesellschaft. Deshalb freut es mich sehr, dass das Deutschlandnetz
jetzt um Schnellladepunkte im bundesweiten Autobahnnetz erweitert
wird. Damit wächst das Angebot für die Nutzerinnen und Nutzer und das
Ladenetz an Autobahnen wird spürbar dichter. Unser Ziel ist, dass
bundesweit der nächste Schnellladestandort in wenigen Minuten
erreichbar ist.“ Unternehmen, die den Zuschlag
für ein Autobahnlos erhalten haben, übernehmen als Charge Point
Operator, kurz CPO, den Aufbau und Betrieb der Stationen. Der Bund
erhält im Gegenzug für seine finanzielle Förderung acht Jahre lang
einen Teil der Einnahmen.

Dr. Michael Güntner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn
GmbH des Bundes: „Um lange Strecken mit dem E-Auto zu bewältigen,
müssen die Fahrerinnen und Fahrer verlässlich aufladen können. Dazu
möchten wir unseren Beitrag leisten und dabei helfen, Reisen entlang
der Autobahnen ohne Reichweitenangst anzutreten. Zudem unterstreicht
die Autobahn GmbH damit ihr Engagement für eine nachhaltige und
umweltfreundliche Mobilität auf den Bundesautobahnen.“

Womit das Konsortium die für die Ausschreibung verantwortliche
Autobahn GmbH überzeugt hat, erklärt Dr.-Ing. Burkhard Seizer,
Gesamtprojektleiter von Autostrom und Senior Manager bei Drees &
Sommer: „Alle Konsortialpartner verfügen in ihren Bereichen über
langjährige und umfassende Expertise. Wir decken das gesamte Spektrum
ab, wenn es um die Planung, Errichtung und den Betrieb von
Schnellladeparks geht. Wir haben uns intensiv vorbereitet und sind
startklar. Wir freuen uns daher, dass der Bund
unserer langjährigen Expertise vertraut und Autostrom den Zuschlag
für mehrere Lose gegeben hat.“ Sein Arbeitgeber Drees & Sommer
begleitet den Aufbau von Schnellladeinfrastruktur an den Autobahnen
des Bundes seit mehr als fünf Jahren in verschiedenen Rollen. Durch
diese Erfahrungen verfügen die Expert:innen von Drees & Sommer über
umfangreiches Wissen in allen Leistungsphasen der Planung und
Errichtung.

Mit voller Leistung und hohem Komfort unkompliziert laden

„Der erfolgreiche Markthochlauf der Elektromobilität erfordert die
Bereitstellung leistungsfähiger und zuverlässiger Ladeinfrastruktur
entlang der Hauptverkehrsrouten. Die Ladeinfrastruktur muss für alle
Reisenden leicht zu erkennen und einfach zu erreichen sein“, sagt
Sebastian Herkenhoff, der als stellvertretender Gesamtprojektleiter
die Q1 Energie AG im Konsortium vertritt. Bei dem mittelständischen
Energieunternehmen verantwortet er als Prokurist und Teamleiter die
Bereiche Digitales und
Nachhaltige Energien. Durch den Betrieb von über 230 klassischen
Tankstellen bringt Q1 umfangreiche Erfahrung in der Abrechnung und im
Betrieb dezentraler Versorgungsinfrastrukturen in das Projekt ein.
Besonders wichtig sei neben der Ladeleistung der Säulen eine
unkomplizierte Handhabung: „Wir setzen unter anderem durch den
umfassenden Einsatz von EC- bzw. Kreditkartenterminals sowie durch
ein breites Spektrum von Ladekartenakzeptanzen darauf, den
Nutzerinnen und Nutzern ein barrierearmes,
komfortables Ladeerlebnis zu bieten“, so Herkenhoff.

Der Energiedienstleister enercity AG wird u.a. die Inbetriebnahme der
neuen Ladepunkte von Autostrom koordinieren und alle 400 kW High
Performance Charger liefern. Dr. Marc Hansmann, Vorstandsmitglied von
enercity, erklärt: Wir freuen uns, gemeinsam mit unseren Partnern,
dieses bundesweite Leuchtturmprojekt umzusetzen. Bei enercity haben
wir bereits deutschlandweit zahlreiche Ladeinfrastrukturprojekte im
Privat- und Gewerbekundensektor realisiert. Viele Unternehmen und die
öffentliche Hand sind
unsere Kunden. Damit sind wir ein zuverlässiger Partner, mit
Expertise und Ressourcen für diese Art von Großprojekten. Für
enercity ist es der bisher größte Auftrag dieser Art in der
Geschichte unseres Unternehmens. Wir sind fest davon überzeugt, dass
eine nutzerfreundliche und leistungsfähige Ladeinfrastruktur
entscheidend ist, um eine nachhaltige Mobilität zu gestalten. Mit
diesem bundeweiten Großprojekt kommen wir dem Ziel ein Stück näher.“

Geballte Energie für die Ladeparks der Zukunft

Im Bereich der Energietechnik und des Kabelbaus steht Autostrom mit
der Pohl-Gruppe, eines der größten Energie-, Infrastruktur- und
Verkehrswegebaufirmen in Norddeutschland, ein Partner mit hoher
Expertise in der baulichen Umsetzung von Infrastrukturprojekten zur
Verfügung. Mit den Unternehmen RheinEnergie AG, SWN Stadtwerke
Neumünster GmbH und der Westfalen Weser Ladeservice GmbH verstärken
das Konsortium eine Reihe von Verteilnetzbetreibern und
Energieversorgungsunternehmen. Neben einer hohen
technischen Expertise im Bereich von Hoch- und Mittelspannungsanlagen
und der gesicherten Energieversorgung von technischen Anlagen
verfügen alle diese Unternehmen über Erfahrungen im Aufbau und im
Betrieb von Ladeinfrastruktur. Die Energieversorgung der Ladeparks
mit grünem Strom stellten die SWN Stadtwerke Neumünster GmbH sicher,
die gemeinsam mit der Pohl-Gruppe mit dem Unternehmen nonoxx pro
schon deutschlandweit im Bereich Mobilität tätig sind. Begleitet wird
das Konsortium bei der
Strukturierung und Finanzierung von der Norddeutschen Landesbank
(Nord LB).