Ein Beitrag von Stefan Beinkämpen, Mitglied des Vorstandes der Baumot Group AG, Königswinter

Noch nie war die Unsicherheit bei den Automobilherstellern und Zulieferern größer als zum jetzigen Zeitpunkt Zum Antritt der EU-Ratspräsidentschaft verkündet die Bundeskanzlerin „Klima bleibt auf der Agenda“. Zur gleichen Zeit versagt die deutsche Bundesregierung jedoch den Autoherstellern Neustartprämien für einen Wiederanlauf nach dem Corona Lockdown.

Fahrzeughersteller stellen ihre gesamte Entwicklung und Produktion auf elektrisch angetriebene Fahrzeuge um, um in 2030 einen prognostizierten Marktanteil von gerade einmal 15 Prozent zu erreichen. Bis 2030 sollen sieben bis zehn Millionen Elektrofahrzeuge zugelassen sein, so die Bundesregierung in ihrem Klimaschutzprogramm 2030.

Wie die riesige Lücke zu den aktuellen Stückzahlen der Verbrennungsmotoren geschlossen werden soll, ist noch völlig unklar.

Auch die Unsicherheit der Verbraucher hat stark zugenommen. Fahrzeugneuinvestitionen werden offensichtlich in hohem Maße zurückgestellt. Die Anzahl der Neuzulassungen ist nach Angaben des Kraftfahrtbundsamt (KBA) stark eingebrochen und in der Konsequenz wird die Haltedauer der Bestandsfahrzeuge stark erhöht.

Damit ist sicher, dass auch in den kommenden Jahren Verbrennungsmotoren verkauft und weiter eingesetzt werden. Bei gleichzeitigem Stopp der Entwicklungsaktivitäten für Verbrennungsmotoren heißt das aber auch: keine weiteren Innovationen, Entwicklungsstand auf EURO6 Niveau eingefroren, keine Verbesserung der Emissionen, weiterhin Unsicherheit bezüglich Fahrverboten! Zeitgleich wird ein Förderprogramm „Nationale Wasserstoffstrategie“ für grünen Wasserstoff durch die Bundesregierung ins Leben gerufen. Mehr als 300 Millionen Euro stehen dafür bis 2023 allein aus dem Klimafonds bereit.

Zusammengefasst heißt das:

  • Verkauft werden Benzin- und Dieselfahrzeuge.
  • Entwickelt werden Elektrofahrzeuge.
  • Gefördert werden Wasserstoffantriebe.

Wenig Konkretes für die wichtige Automobilindustrie, noch weniger für die Verbraucher.

Um die Kauflaune der Autokäufer wieder zu steigern, ergeben sich zwei wichtige Fragestellungen für die Zukunft der Automobilindustrie:

  1. Wie wird für den Verbraucher zukünftig wieder sichergestellt, dass Fahrzeuge nach der Anschaffung in ihrem gesamten Produktlebenszyklus klimaschonend und gesetzeskonform betrieben werden können?
  2. Welche Maßnahmen im Fahrzeugbestand führen zu einer sofortigen Emissionsreduktion, um die Klimaziele nicht weiter zu gefährden?

Um diese Frage zu beantworten, ist es erforderlich, den Produktlebenszyklus eines PKW’s zu betrachten. Das durchschnittliche Fahrzeugalter in Deutschland liegt nach Angaben des KBA bei 9,6 Jahren. Ein Zeitraum, welcher knapp zwei Modellreihen entspricht. Für diesen Zeitraum sollte ein Fahrzeug zum Beispiel durch Nachrüstung und Upgrades auf dem aktuellen technischen Stand gehalten werden und folglich ohne Einschränkungen betrieben werden können.

Dies ist heute nicht der Fall. Ist beispielweise ein Dieselfahrzeug EURO5 vor fünf Jahren nach dem damaligen Stand der Technik in den Markt gebracht worden, so unterliegt das Fahrzeug heute bereits Fahrverboten und ist nicht mehr uneingeschränkt nutzbar. Auf der Zeitachse verschoben gilt das für jedes Neufahrzeug, welches in den Markt gebracht wird. Jedes Neufahrzeug von Heute, ist ein Kunde für ein Technologie-Upgrade von Morgen.

Hier sind neben den Herstellern zukünftig noch stärker die Nachrüster in der Automobilbranche gefordert, durch geeignete Technologie-Upgrades Fahrzeuge auf dem neusten Stand der Technik zu halten und somit Verkehrsverbote für den Halter zu vermeiden. Insbesondere bei den noch immer hohen Absätzen von konventionell angetriebenen Fahrzeugen muss weiterhin sichergestellt sein, dass sich die Neufahrzeuginvestition für den Halter auch rechnet und dieser nicht nach wenigen Jahren mit Verkehrsverboten belegt wird.

Vergleichbares gilt auch für die CO2-Bilanz eines Fahrzeuges. Der CO2-Anteil aus der Fahrzeugproduktion im Verhältnis zur Gesamt-CO2-Bilanz nimmt bei längerer Fahrzeugnutzung deutlich ab. Ein wichtiger Punkt für die Gesamtklimabilanz.

Die Daimler AG und auch die Volkswagen AG haben diese bereits erkannt und fördern für ihre Kunden die Nachrüstung mit SCR-Abgassystemen durch unabhängige Nachrüster finanziell. EURO5-Diesel-Fahrzeuge werden auf den technisch neusten Stand gebracht, erfüllen somit alle aktuellen Anforderungen und die Fahrzeuge können ohne Einschränkungen weiter nachhaltig betrieben werden. Spezialisiertere Unternehmen wie die Baumot Group AG bieten die entsprechenden SCR Abgassysteme an, welche dann von Markenhändlern in die Kundenfahrzeuge montiert werden, vom Kraftfahrtbundesamt entsprechend zugelassen sind, nicht in die Motorsteuerung der Fahrzeuge eingreifen und die Garantie der Fahrzeuge nicht verletzten.

Nachhaltige Automobilwirtschaft und lange Haltezeiten bei den Fahrzeughaltern ist aktiver Klimaschutz und schafft Sicherheit beim Verbraucher. Dies führt letztlich auch wieder zu mehr Nachfrage nach neuen Fahrzeugen. Auch ganz ohne vom Steuerzahler finanzierten Prämien.

Für Dieselfahrzeuge hat sich bei Neufahrzeugen die SCR Technologie durchgesetzt. Eine AdBlue Flüssigkeit im Abgasstrang reduziert die Stickoxide deutlich. Mit dieser Technologie lässt sich auch der Diesel Fahrzeugbestand unproblematisch nachrüsten und erfüllt damit alle gesetzlichen Voraussetzungen. Reduktionsraten von bis zu 75 Prozent sind möglich. Damit liegen die Fahrzeuge häufig deutlich unter der gesetzlichen Anforderung von 270mg/km.

Werden alle Diesel Bestandsfahrzeuge kleiner EURO6 Emissionsklasse nachgerüstet, ersparen wir unserer Atemluft 64.000 Tonnen Stickoxid.

Damit wird deutlich, auch im Sinne der Bundesregierung, schnelle Grundsatzentscheidungen für technologische Upgrades sind möglich und weiterhin unumgänglich, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen. Der Bundeswirtschaftsminister sagte dem Handelsblatt: „Haben beim Klimaschutz Fehler gemacht und zu spät gehandelt“. Jetzt ist es an der Zeit, schnell und richtig zu handeln.

Zur Person und zum Unternehmen:

Stefan Beinkämpen ist Mitglied des Vorstandes der Baumot Group AG, die das Ziel verfolgt, Fahrzeuge nachhaltig und wirtschaftlich auf den technisch neuesten Stadt zu bringen.

Die Baumot Group AG ist ein spezialisiertes Unternehmen für clean mobility Lösungen und nachhaltiger Automobilwirtschaft. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf technologische Upgrades von Fahrzeugen im Bestandsmarkt sowie der zeitgemäßen Optimierung abgeschlossener Entwicklungsprojekte.

Die Unternehmung identifiziert seit Jahren gesetzliche Rahmenbedingungen in der Automobilbranche, national und international. Aus veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen leitet das Unternehmen die Anforderungen, insbesondere Emissionsgrenzwerte ab, um zertifizierte Lösungen für die Automobilbranche zu entwickeln. Die Produkte werden eigenverantwortlich oder im Lizensierungs-Modell vermarktet.

www.baumot.de