Bosch-Vorsitzender Stefan Hartung: „Bosch kann Software und Hardware: Wir realisieren mit neuer Technik das Software-definierte Fahrzeug.“
Fahrzeugcomputer: Bosch erwartet Mitte der Dekade Milliarden-Umsatz.
Geschäftsentwicklung: Umsatz des Unternehmensbereichs Mobility wächst 2023 voraussichtlich um gut zehn Prozent.
Bosch-Geschäftsführer Markus Heyn: „Software ist der Schlüssel, um Komfort und Nachhaltigkeit zu steigern.“
Elektromobilität: Bosch ist mit seinem Umsatzziel von sechs Milliarden Euro 2026 klar auf Kurs.
Stuttgart / München – Software ist Dreh- und Angelpunkt für die Zukunft der Mobilität. Wie kein anderes Unternehmen bietet Bosch über alle Domänen hinweg Lösungen und Technik für das Software-definierte Fahrzeug – vom zentralen Fahrzeugcomputer über Cloud-Lösungen und Halbleiter. Hier zahlt sich aus, dass Bosch nicht nur in der Automobilsoftware, sondern auch in der dafür benötigen Hardware stark ist und bereits kräftiges Wachstum mit Fahrzeugcomputern verzeichnet. Allein mit Rechnern für Fahrerassistenz und Infotainment erwartet das Unternehmen 2026 einen Umsatz von drei Milliarden Euro. Insgesamt zeichnet sich für Bosch eine positive Geschäftsentwicklung ab, aber das Umfeld bleibt volatil und herausfordernd

Der Umsatz des Unternehmensbereichs Mobility wird 2023 wechselkursbereinigt voraussichtlich um gut zehn Prozent zulegen. Darin sind Preiseffekte enthalten, aber auch starke Volumenzuwächse. „Bosch kann Software und gestaltet damit die Zukunft der Mobilität. Mit unserer Technik realisieren wir das Software-definierte Fahrzeug und helfen dabei, es auf die Straßen zu bringen“, sagte Dr. Stefan Hartung, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung, anlässlich der IAA Mobility 2023 in München.

„In der Software-definierten Zukunft der Mobilität wird es neben der Hardware ganz besonders auch auf das Zusammenspiel von Software aus verschiedenen Quellen ankommen“, so Hartung weiter. Bosch stellt sich mehr denn je auch als Software-Haus der Mobilität auf und forciert gleichzeitig die Weiterentwicklung seiner Hardware-Kompetenzen. Hierfür stärkt das Unternehmen mit der neuen Organisation des Unternehmensbereichs Mobility ab dem 1. Januar 2024 die Zusammenarbeit über Bereichsgrenzen hinweg. Allein in seiner Mobilitätssparte beschäftigt Bosch 38 000 Software-Entwickler – so viel wie kein anderes Unternehmen in der Automobilbranche.

„Bosch kann Software und gestaltet damit die Zukunft der Mobilität. Mit unserer Technik realisieren wir das Software-definierte Fahrzeug und helfen dabei, es auf die Straßen zu bringen,“
sagte Dr. Stefan Hartung, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung, anlässlich der IAA Mobility 2023 in München.

Software von Bosch macht Mobilität nachhaltiger und sicherer

Software-definierte Fahrzeuge setzen eine neue zentralisierte IT- und Elektronik-Architektur voraus. Bosch gehört zu den wenigen Unternehmen, die diese Architektur durchgängig entwickeln und das Zusammenspiel von Automobilelektronik und Cloud beherrschen. Das Unternehmen bietet Software, die Hardware-unabhängig auf Chips verschiedener Hersteller läuft. Das ermöglicht zum Beispiel eine spezielle Middleware für Systeme der Fahrerassistenz und des automatisierten Fahrens. Sie hilft dabei, Software und Hardware zu entkoppeln. Fahrzeuge, die aus der Perspektive der Software gedacht und entwickelt sind, ermöglichen Autofahrern ein individuelles, digitales Fahrerlebnis. Neue Funktionen, etwa für die Fahrerassistenz, kommen über Software-Updates „over the air“ ins Auto. „Wir haben uns an ständige Updates auf unseren Smart Devices gewöhnt. Auch Autos sollen unabhängig von Facelifts und Modellwechseln jederzeit neue Funktionen erhalten können. Mit Bosch und unseren Lösungen für Automobilsoftware können Autos mehr“, sagt Dr. Markus Heyn, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility. „Denn Software ist der Schlüssel, um Komfort und Nachhaltigkeit zu steigern“, so Heyn. In E-Autos etwa unterstützt Software das vernetzte Energie- und Thermomanagement, wodurch sich die Ladezeit der Batterie um bis zu 20 Prozent verkürzt.

Das Geschäft mit Elektromobilität entwickelt sich gut für Bosch. Das Unternehmen ist auf Kurs und will 2026 damit sechs Milliarden Euro umsetzen. Bereits im vergangenen Jahr konnte Bosch die Fertigung von Komponenten für E-Autos um gut 50 Prozent steigern, 2023 wird sich allein die Produktion von E-Motoren verdoppeln. Auch in der Elektromobilität spielt Software von Bosch eine zentrale Rolle, etwa in automatisierten Batterie-Recycling-Anlagen. Software kann nicht nur Herkunft und Zustand der Batterien identifizieren, sie ermöglicht auch eine schnelle und sichere Demontage der Batteriepacks, indem sie durch die Prozessschritte führt.

Neues Regelungskonzept unabhängig von jeglicher Hardware

Dass sich Hard- und Software-Entwicklung einerseits entkoppeln, andererseits gegenseitig vorantreiben, zeigt sich insbesondere bei modernen Unfallschutzsystemen wie der neuen ESP-Generation. Die wesentliche Innovation ist hierbei ein neues Regelungskonzept: „Vehicle Dynamics Control 2.0“. Die Software greift nicht nur auf das Bremssystem, sondern auch auf den elektrischen Antrieb und die elektrische Lenkung zu. Das bietet Autofahrern mehr Sicherheit, zum Beispiel durch weniger gegenlenken und kürzere Bremswege. Der Clou für Automobilhersteller: Die neue Regelung lässt sich in zentrale Fahrzeugrechner ebenso wie ins ESP-Steuergerät integrieren und wird künftig auch als eigenständiges Software-Paket – unabhängig von jeglicher Hardware – verfügbar sein. Sie wird Teil des „Vehicle Motion Managements“. Dahinter verbirgt sich eine Software, die alle Fahrzeugbewegungen koordiniert, indem sie zentral Bremse, Lenkung, Antrieb und Fahrwerk ansteuert.

Bosch-Industrietechnik entlang der gesamten Wertschöpfungskette

Software von Bosch verändert aber nicht nur das Fahren, sondern auch die Fahrzeugproduktion selbst. So sichert das Unternehmen etwa Automotive-Lieferketten mit Hilfe einer Track-and-Trace-Lösung ab. Damit können Position und Zustand von Transportboxen in Echtzeit erfasst werden, um diese transparent und sicher zu verfolgen. Außerdem hilft die Industrie 4.0-Software Nexeed dabei, den Ausschuss in Batteriezellfabriken von derzeit zehn bis 15 Prozent deutlich zu reduzieren. Darüber hinaus kann Bosch mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) Anomalien und Fehler in der Automobilproduktion frühzeitig erkennen und damit Fertigungskosten senken. Eine entsprechende KI-Software hat Bosch bereits in 50 eigenen Werken im Einsatz – beispielsweise sind am türkischen Standort in Bursa dank Software die Fertigungskosten deutlich gesunken.

Pressemappe IAA 2023

Eventseite IAA 2023

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