Die Merkmalsabhängige Planung (CDP) ermöglicht Produkt-Merkmale verschiedenen Dispostufen zuzuordnen, damit sie die Verantwortlichen in der Planung berücksichtigen. Das schafft Transparenz, verringert die Komplexität und reduziert das Fertigungsauftragsvolumen.

In der Metall-, Holz-, Papier- und- Kabelindustrie ist die Produktvarianz aufgrund von gewissen Eigenschaften so hoch, dass es nicht möglich ist sie mit festen Materialnummern im System abzubilden. Da zusätzlich diese Varianz auch für die jeweiligen Komponenten bzw. darunter liegenden Dispostufen berücksichtigt werden muss, ist die große Herausforderung, zu gewährleisten, dass die relevanten Eigenschaften für die jeweiligen Dispostufen auch mitberücksichtigt werden. Um dies zu gewährleisten, wurde das Konstrukt CDP (Characteristics Dependent Planning) geschaffen, was übersetzt so viel wie merkmalsbasierte oder merkmalsabhängige Planung bedeutet.

Was bedeutet CDP und wie funktioniert sie?

CDP, also die merkmalsbasierte Planung, schafft die Möglichkeit, anhand von Merkmalen, die man auf den verschiedenen Dispostufen zuordnet, bei der Planung zu berücksichtigen. Dies bedeutet: jeder Bedarf, der immer gewisse Merkmale mit sich bringt, wird auch mit einem Bedarfsdecker unter Berücksichtigung der Merkmale aus dem Bedarfsverursacher, gedeckt. Für den Fall, dass es mehrere Bedarfsverursacher mit den gleichen Merkmalen existieren, werden sie – unter Berücksichtigung der Dispoparameter – mit einem Bedarfsverursacher gedeckt. Dabei unterstützt die CDP-Planung sowohl die Kundeneinzelfertigung als auch die Lagerfertigung.

Ein kleines Beispiel aus der Praxis

Über einen Kundenauftrag wird das Produkt mit den jeweiligen Eigenschaften/Merkmalen angelegt und somit der Kundenbedarf erzeugt.

Daraufhin werden die Bedarfsverursacher, die aus unterschiedlichen Kundenaufträgen kommen können, aufgrund der identischen Merkmale, mit einem Planauftrag gedeckt. Anstelle von mehreren separaten Planaufträgen hat man jetzt nur einen, der die Bedarfsmenge aus den verschiedenen Bedarfsverursachenden Elementen in voller Höhe abdeckt.

Es zeigt sich, der CDP-Ansatz ähnelt einem Trichter ähnelt. Auf oberster Stufe werden die ganzen Eigenschaften/Merkmale zu dem Material eingegeben, für die darunter liegenden Dispostufen werden nur die Merkmale/Eigenschaften weitergereicht, die auch an in den jeweiligen Dispostufen relevant sind.

Die CDP wird auch bei planungsunterstützenden Tools wie der Blockplanung mitberücksichtigt. Dadurch können die verantwortlichen Planer merkmalsbasierte Blöcke bilden und diese entsprechend auf der Ressource beplanen.

Ein weiterer großer Vorteil ist, dass sich so auch Vorplanungsbedarfe anhand von Merkmalen erzeugen, und auf Lager produzieren lassen. Ebenso kann der Wareneingang mithilfe der Chargenverwaltung merkmalsbasiert erfolgen. Somit entsteht für die Planer die Möglichkeit im Bestand zu identifizieren, welches Produkt, mit welchen Merkmalseigenschaften bereits auf Lager liegt, bzw. kann diese merkmalsbasiert einlagern.

Vollständige Integration inklusive

CDP hat nicht nur einen wesentlichen Einfluss auf die Planung, sondern wird auch integrativ berücksichtigt. Beispiel Fremdbeschaffung: Die CDP berücksichtigt auch die merkmalsbasierten Bedarfe für Kaufteile in den Belegen (BANF, Bestellung). So erhält der Lieferant die Information, dass ein bestimmtes Kaufteil mit einer gewissen Merkmalsausprägung seitens des Kunden benötigt wird. Dadurch wird das Kaufteil mit den aus dem Beleg vorgegebenen Maßen seitens des Lieferanten gefertigt und an den Kunden ausgeliefert.

Fazit

Die Merkmalsabhängige Planung (CDP) hilft Planern dabei, die Eigenfertigung für Produkte über Merkmale zu planen. Das Hauptziel der merkmalsabhängigen Planung ist eine Reduzierung der Stammdaten, indem ähnliche Objekte über eine Klassifizierung in einem Stammdatensatz gebündelt werden. Das schafft Transparenz, verringert die Komplexität und reduziert das Fertigungsauftragsvolumen.

Autor: Von Onur Özsoy, Senior Consultant PP, CONSILIO GmbH

CONSILIO GmbH

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BU: CDP, also die merkmalsbasierte Planung, schafft die Möglichkeit, anhand von Merkmalen, die man auf den verschiedenen Dispostufen zuordnet, bei der Planung zu berücksichtigen. (Quelle:CONSILIO)