Er gilt als Hoffnungsträger der Energiewende. Angesichts der aktuell hohen Stromkosten mehr denn je. Auch die Automobilindustrie forciert den Einsatz von Wasserstoff, zusätzlich angetrieben durch staatliche Förderungen. Doch was auf die Straße kommt, muss sicher sein. Hierfür liefert das Unternehmen Weiss Technik entsprechende Testanlagen und kennt daher die Besonderheiten des explosiven Elements.
Wegbereiter Wasserstoff?
Bereits der Terminator aus der Zukunft trug im Herzen eine Brennstoffzelle – die heute bei Fahrzeugen Wasserstoff in Strom verwandelt. Geht es nach der deutschen Politik, soll Wasserstoff den Weg in ein sauberes Energiezeitalter bereiten. Hierfür hat die Bundesregierung mit ihrer „Nationalen Wasserstoffstrategie“ zahlreiche Investitionsprojekte ins Rollen gebracht.
Wasserstoff ist allerdings nichts Neues: François Isaac de Rivaz baute 1807 das erste Wasserstoff-Fahrzeug. Kein Vergleich mit modernen Autos, schon gar nicht, was die Sicherheit angeht. Und die verlangt bei dem entzündlichen Element besondere Aufmerksamkeit.
Mehr Bedarf an Prüfeinrichtungen für Wasserstoffautos
Was genau lösen Umwelteinflüsse bei wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen aus? Um die alternative Energiequelle sicher einzusetzen, fragen Automobilhersteller und ihre Zulieferer zunehmend nach geeigneten Prüfanlagen, bestätigt Jörg Ruppert, Ingenieur bei Weiss Technik.
Das Unternehmen baut Anlagen, die per Simulation im Zeitraffer untersuchen, was Temperatur, Sonneneinstrahlung oder Feuchtigkeit, anrichten können. Auch Auswirkungen von Druck und Vibration prüfen die Testeinrichtungen, dazu die Anfälligkeit des Materials für Korrosion und Alterung – entscheidende Faktoren bei der Anwendung von Wasserstoff.
Um die hohe Nachfrage zu decken, richtet Weiss Technik auch bestehende Testanlagen neu aus – mit vorausgehender Gefahren-Risikoanalyse und einem angepassten Sicherheitskonzept.
Was der Umgang mit Wasserstoff erfordert
Die Prüfungen zielen vor allem auf die Dichtigkeit der Bauteile – bester Schutz vor einem Wasserstoffleck. Hierfür kann die Industrie beispielsweise kleine Komponenten einsetzen, die wenig Nahtstellen haben. Oder Rohre mit doppelten Wänden, zusätzlich gegen Zersetzung beschichtet. Für Versorgungsleitungen eignen sich Schnellschlussventile, die bei freiwerdendem Wasserstoff sofort abriegeln. Sorgfalt und Sauberkeit beim Umgang mit den Bauteilen sind ebenso wesentlich wie die Verwendung von reinem Wasserstoff als Schutz vor Korrosion.
Entstehen kritische Situationen unter Testbedingungen, kommt es auf Umfang und Dauer des Wasserstoffaustritts an – daran bemisst sich das Risiko zur Entstehung eines entzündlichen Gemischs mit dem Sauerstoff in der Luft. Entscheidend ist in jedem Fall das schnelle Erkennen der Gefahrensituation und rasches Einleiten verschiedener Gegenmaßnahmen, wie das Verdünnen des Wasserstoffs durch Spülung oder die Abschaltung des Fahrzeugs.
Beispielgebend auch für andere Industrien
Von den Testergebnissen und Erfahrungen der Automobilhersteller im Umgang mit Wasserstoff profitieren zudem andere Wirtschaftsbereiche, wie beispielsweise die Chemie- und Energieindustrie. Des Weiteren Marine, Aeronautik und Aerospace inklusive aller System- und Komponentenlieferanten. Die Praxis wird zeigen, ob Wasserstoff die hohen Erwartungen erfüllen kann. Eines ist sicher: Bereits jetzt geben die Prüfanlagen Aufschluss darüber, wie bei Autos mit dem Element zu verfahren ist.
Quelle: Weiss Technik GmbH (v.i.S.d.P.)
Bild: Weiss Technik GmbH, own image
BU: Sicherheit für Wasserstoffautos: Prüfkammer mit integrierter
Sonnensimulation gibt Aufschluss über Umwelteinflüsse bei Fahrzeugen mit Brennstoffzellen.
Die Weiss Technik Unternehmen
Zu den Weiss Technik Unternehmen gehören die Produktbereiche Umweltsimulation, Wärmetechnik, Klimatechnik und Pharmatechnik (www.weiss-technik.com). Kunden erhalten Lösungen und Produkte, die in Forschung und Entwicklung sowie bei Fertigung und Qualitätssicherung eingesetzt werden. Eine starke Vertriebs- und Serviceorganisation mit 22 Gesellschaften in 15 Ländern an 40 Standorten betreut die Kunden und sichert den Betrieb der Systeme – rund um den Globus. Die Weiss Technik Unternehmen sind Teil der in Heuchelheim bei Gießen ansässigen Schunk Group.
Schunk Group
Die Schunk Group ist ein globaler Technologiekonzern. Das Unternehmen ist ein führender Anbieter von Produkten aus Hightech-Werkstoffen – wie Kohlenstoff, technischer Keramik und Sintermetall – sowie von Maschinen und Anlagen – von der Umweltsimulation über die Klimatechnik und Ultraschallschweißen bis hin zu Optikmaschinen. Die Schunk Group hat rund 9.000 Beschäftigte in 29 Ländern und hat 2020 einen Umsatz von 1,2 Mrd. Euro erwirtschaftet.