Von Denis Viaro, Vice President Sales & Marketing Global bei Röchling Automotive
Bilder von brennenden Elektroautos verbreiten unter Technikenthusiasten Angst und Schrecken. Dabei ist die Sorge weitgehend unbegründet. Weil Fahrzeugbatterien besonders geschützt sind. Kunststoff sorgt dafür, dass dieser Schutz nicht zur buchstäblichen Last wird.
Es ist Sonntag, 20:25 Uhr. Der neue „Tatort“ hat gerade Fahrt aufgenommen. Genau wie der Fluchtwagen der Verdächtigen. Und da passiert es: Viel zu schnell, das Fahrzeug kommt von der Straße ab – und geht in Flammen auf. Manchmal treibt es die Regie auf die Spitze und lässt Autos gar explodieren.
Batterie: Boom!?
Ganz so schnell wie im Film geht es allerdings nicht. Autobrände zählen mit einem Anteil von unter einem Prozent zu den seltensten Unfallarten.
„Selten“ heißt aber nicht „niemals“. Gerade bei heftiger Beschädigung gibt es eine reale Gefahr innerhalb einer Fahrzeugbatterie: den Thermal Runaway. Das ist eine Kettenreaktion, bei der sich die Batterie immer weiter aufheizt. Das kann zu einem Brand führen.
Die Batterie am Fahrzeugboden braucht also einen Schutz. Etwa gegen von der Fahrbahn hochgeschleuderte Teile. Diese Intrusion Protection ist in der Regel aus Metall. Das ist clever. Denn Metall ist widerstandsfähig, verfügbar und weit verbreitet.
Kunststoff schützt leichter …
Aber Metall ist eben auch schwer. Zumindest schwerer als alternative Materialien. Und da kommt unser Kunststoff ins Spiel. An diesem Newcomer forschen wir bei Röchling Automotive seit Jahren intensiv.
Aus Kunststoff lässt sich zum Beispiel ein Unterbodenschutz herstellen, der die Batterie oft genauso zuverlässig schützt wie Metall. Dazu kombinieren wir Polymere mit Glasfasern. Die Fasern verstärken das Ausgangsmaterial und leiten Aufprallenergie effektiv ab. So ersetzt leichter Kunststoff die sonst üblichen Stahl- oder Aluminiumplatten, die bis zu sieben Millimeter dick sind. Die eingesparten Kilos bringen den E-Fahrzeugen deutlich mehr Reichweite.
Übrigens entsprechen unsere Kunststoff-Batteriekomponenten der ECE R 100. Diese Norm regelt ganz genau, wie viel Schutz sein muss. Schließlich geht es um Menschenleben.
… und lässt sich gut formen
Das geringe Gewicht ist aber nicht der einzige Pluspunkt von Kunststoff. Um den Insassen maximalen Schutz zu bieten, haben Batterielösungen zudem die Aufgabe, den sicheren Betrieb der Hochleistungszellen zu gewährleisten. Teils unter Extrembedingungen.
Was diese Komponenten aber nicht dürfen, ist das Fahrzeugdesign komplizierter zu machen. Batterielösungen aus Kunststoff sind da ausgesprochen umgänglich, weil das Material fast jede Form zulässt. Deshalb sind unsere Komponenten nicht nur im Unterboden zu Hause. Alle Vorteile gelten auch für Batterieabdeckungen, Zellrahmen, -träger und -kontaktiersysteme bis hin zu Entlüftungs-, Entgasungs- und Kühlungslösungen. Möglich sind sogar Boxen, sogenannte Frunks im ehemaligen Motorraum, die im Fahrzeug zusätzlichen Stauraum schaffen – oder ganz neue Anwendungsszenarien eröffnen.
Leichter, beliebig formbar und stabil: Mit Batterielösungen aus Kunststoff können unsere Kommissarinnen und Kommissare die Flüchtigen länger verfolgen – und sind dabei sicher.
www.roechling.com
Über Röchling Automotive
Die Röchling-Gruppe gestaltet Industrie. Weltweit. Seit fast 200 Jahren. Mit kundenindividuellen Kunststoffen verändern wir heute den Alltag vieler Menschen – denn sie machen Autos leichter, Medikamentenpackungen sicherer und verbessern industrielle Anwendungen. Unsere ca. 11.500 Mitarbeiter arbeiten dort, wo unsere Kunden sind – an 90 Standorten in 25 Ländern.
Der Unternehmensbereich Automotive bringt Mobilität voran. Unsere Produktlösungen auf den Gebieten Battery Solutions, Aerodynamics, Propulsion und Structural Lightweight helfen, die großen Herausforderungen zu meistern. Das heißt: Wir schonen die Umwelt und verbessern gleichzeitig das Fahrerlebnis.