Wenn unsere Großeltern erzählen, wie sie früher zur Arbeit gingen, kommt uns das wie eine sehr ferne Welt vor. Eigentlich müssen wir aber gar nicht so weit zurückblicken, um festzustellen: Die Arbeitswelt hat sich tiefgreifend gewandelt.

Es ist heute ganz normal, dass Arbeiten an keinen bestimmten Ort gebunden ist. Egal, wo sich Kollegen, Geschäftspartner oder Kunden tatsächlich aufhalten: Man kann sich einfach virtuell treffen. Allein das wäre noch vor 20 Jahren Science-Fiction gewesen. Modernes Arbeiten hat aber viel mehr zu bieten. Und dabei spielt eine Revolution die Hauptrolle.

Im Mittelpunkt: Die Menschen

Gemeint ist die Digitalisierung. Digitale Werkzeuge haben unser Leben so stark und so schnell verändert, dass der Begriff „Revolution“ nicht zu hoch gegriffen ist. Ihr Ursprung liegt wie so oft bei solchen Umwälzungen in der Technologie: Was vor wenigen Jahren noch ein Supercomputer war, steckt heute in jedem handelsüblichen PC oder Laptop. Inzwischen sind sogar Systeme mit Künstlicher Intelligenz ganz normal, die vom Unternehmenswissen lernen und uns dabei helfen, bessere Geschäftsentscheidungen zu treffen.

Uwe Bergmann, Vorstandsvorsitzender der COSMO CONSULT-Group, und damit auch Vordenker eines der weltweit größten Digitalisierungsspezialisten, sieht allerdings weniger die Technologie im Mittelpunkt. Für ihn geht es darum dass moderne Office- und Business-Lösungen Freiräume schaffen und den Menschen dabei helfen, sich in ihrer Arbeit zu verwirklichen. „Das ist der entscheidende Punkt und zugleich die große Chance, die in der neuen Art zu arbeiten steckt“, so Bergmann. „Im Zentrum stehen die Menschen. Um sie geht es nämlich, um den Spaß an der Arbeit und um ein inspirierendes und kreatives Miteinander-Arbeiten.“

Erfolg braucht kreative Köpfe

Dass Mitarbeiter keine bloßen Ressourcen sind, sondern lebendige Wesen mit eigenen Zielen, Wünschen und Begabungen, ist der Grundgedanke des modernen Arbeitens. In einer sich rasant entwickelnden Welt mit großen Chancen, aber auch großen Zukunftsherausforderungen, sind es die kreativen Ideen der Menschen, die über den geschäftlichen Erfolg entscheiden. Daher muss ein moderner Arbeitsplatz vor allem die Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen, die man zur Freisetzung und Förderung menschlicher Kreativität benötigt.

Zuerst geht es darum, dass die Arbeit leichter wird. Moderne Lösungen sind so konzipiert, dass sie intuitiv bedienbar und auf das persönliche Aufgabenfeld zugeschnitten sind. Routineabläufe werden weitgehend automatisiert. Und wer zwischendurch nicht weiter weiß, dem stehen interaktive Hilfen zur Seite. Doch nicht nur der tägliche Umgang mit den neuen Werkzeugen wird einfacher, sondern auch ihre Installation. Die Digitalisierung hat nämlich gleichzeitig der Cloud-Technologie zum Durchbruch verholfen – und damit kann heute jeder Mittelständler oder sogar jedes Startup die Innovationen nutzen, die noch vor wenigen Jahren ein Privileg von Großunternehmen waren.

Eine Welt voller Möglichkeiten

Während durch digitale Innovationen die Arbeit einfacher wird, wird die Welt um uns herum immer komplizierter. So scheint es zumindest. „Man kann sich darüber beklagen“, sagt Uwe Bergmann, „aber man kann auch seine Perspektive ändern und dabei feststellen, dass nicht die Komplexität zunimmt, sondern die Vielfalt der Möglichkeiten.“ Produkte und Dienstleistungen werden anspruchsvoller, weil sie besser werden. Menschen aus unterschiedlichen Disziplinen und Kulturen kommen zusammen, um ihre individuellen Stärken und ihr Spezialwissen in den Dienst einer gemeinsamen Sache zu stellen. Unsere Arbeit ist heute der Lebensbereich, wo wir uns persönlich einbringen und zugleich durch das Wissen anderer und ihre anderen Sichtweisen weiterentwickeln.

Und dazu gehört auch, dass sich die Unternehmen weiterentwickeln. Die althergebrachte Vorstellung vom Büro-Arbeitsplatz ist obsolet. Den modernen Arbeitsplatz hat man immer bei sich, wenn man ihn braucht – ob unterwegs, vor Ort bei Kunden oder auch zu Hause. Uwe Bergmann ist überzeugt, dass dieses Konzept dem Bedürfnis vieler Menschen entgegenkommt, Arbeit und Privatleben flexibler zu gestalten und miteinander in Einklang zu bringen. „Vor allem bedeutet es auch mehr persönliche Gestaltungsfreiheit und Selbstverantwortung. Darauf kommt es an, denn nur so kann sich echte Kreativität entfalten.“

Verunsicherung ernst nehmen

Damit stehen auch die Entscheider vor großen Herausforderungen. Nichts weniger sollte man allerdings in revolutionären Zeiten erwarten. Es geht darum, die eigenen Unternehmen unbeschadet oder besser noch gestärkt durch einen tiefgreifenden Wandlungsprozess hindurchzuführen. Viele Arbeitsabläufe kommen auf den Prüfstand, auch langjährige Gewohnheiten. Und sogar ganze Geschäftsmodelle können dabei auf den Kopf gestellt werden. Es ist daher auch kein Wunder, dass bei vielen Akteuren eine tiefe Verunsicherung herrscht.

Uwe Bergmann sieht dabei auch seine eigene Zunft in der Verantwortung: „Es ist wichtig, dass man nicht nur über die Chancen, sondern auch über die Risiken der Digitalisierung spricht“. In der Vergangenheit habe man sich zu sehr auf die technologischen Verheißungen konzentriert und die Auswirkungen auf die Unternehmenskulturen ausgeblendet. Technologie, so Bergmann, sei jedoch nur das Tor in die neue Arbeitswelt. „Hindurchgehen müssen die beteiligten Menschen. Die digitale Transformation ist ein Gemeinschaftsprojekt aller Mitarbeiter. Man sollte sich auch nicht scheuen, die Hilfe von Profis zu suchen, die wissen, wie man Menschen motiviert und für neue Ideen begeistert. Vor allem jedoch geht es darum, sich klar zu machen, dass man die Vision von einer menschlicheren Arbeitswelt nicht installieren kann – man muss sie leben.“

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