Die Fahrzeug-Initiative Rheinland-Pfalz ist ein aktives Branchen-Netzwerk von Akteuren aus Industrie, Politik und Wissenschaft, die ihr Know-how mit dem Ziel bündeln, die Fahrzeug-Industrie in Rheinland-Pfalz voranzubringen. Dr. Rudolf Müller von autoregion international sprach mit Marco Unverzagt, Vorsitzender des Vorstands des Fahrzeug-Initiative Rheinland-Pfalz e.V. über die Zielrichtungen des Automotive-Netzwerkes.

Die Fahrzeug-Initiative Rheinland-Pfalz versteht sich als ein Automotive Netzwerk. Was muss man darunter verstehen und was sind die Zielrichtungen dieses Netzwerks?

Marco Unverzagt:

Die Zielrichtung der Fahrzeug-Initiative Rheinland-Pfalz besteht in erster Linie in der Förderung der Zusammenarbeit von Unternehmen vornehmlich aus dem KMU-Sektor (kleine und mittlere Unternehmen) unserer Branche und damit einer Stärkung deren Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit. Uns begeistert die Zukunft der Mobilität und wir generieren hierfür neue Ideen und Konzepte. Unserer Aktivitäten sind nicht nur auf Rheinland-Pfalz als künftige Modellregion mobiler Zukunftstechnologien beschränkt. Zu unseren Nachbarregionen Saarland, Luxemburg und Frankreich pflegen wir intensive Kontakte.

Wenn man an die wirtschaftliche Struktur von Rheinland-Pfalz denkt, kommen einem in erster Linie Branchen wie Landwirtschaft, Weinbau, Tourismus und die chemische Industrie in den Sinn. Welche Bedeutung hat die Automobilindustrie für Rheinland-Pfalz heute und in Zukunft?

Marco Unverzagt:

Die Automobilindustrie ist gemessen am Umsatz die zweitgrößte Industriebranche in Rheinland-Pfalz mit Gesamterlösen in der Größenordnung von circa 14 Milliarden Euro. Besonders erwähnenswert dabei ist, dass die Umsatzproduktivität weit über dem Durchschnitt der rheinland-pfälzischen Industrie liegt. Für die Zukunft setzen wir große Hoffnung auf den Sektor E-Mobilität und auf die neuen Batterietechnologien.

Als Netzwerk und Branchenverband sprechen sie nicht nur Unternehmen an. Welche weiteren Organisationen sind Teil ihres Netzwerkes?

Marco Unverzagt:

Der Schwerpunkt unserer Mitgliederstruktur liegt im KMU-Bereich. Gerade diese Unternehmen sind in besonderer Art und Weise auf Netzwerke angewiesen, innerhalb derer Forschungseinrichtungen wie Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen, aber auch Behörden und externe Institutionen mit Zugang zur Politik oder Förderungseinrichtungen ansprechbar sind.

Was sind die inhaltlichen Schwerpunkte Ihrer Verbandsarbeit?

Marco Unverzagt:

Inhaltlich beschäftigen wir uns mit den großen Themen der Automobilindustrie, die uns natürlich auch in Rheinland-Pfalz bewegen. Im Vordergrund steht dabei der allgemeine Transformationsprozess mit den Schwerpunkten Dekarbonisierung, Digitalisierung, Energiewirtschaft und E-Mobilität sowie der Fachkräftemangel. Immer breiteren Raum nehmen Fragen der Implementierung von KI-Prozessen ein.

Worin bestehen die Vorteile der Mitgliedschaft in der Fahrzeug-Initiative bzw. welche Services und Dienstleistungen bieten Sie ihren Mitgliedern?

Marco Unverzagt:

Wir bieten unseren Mitgliedsunternehmen eine Informations- und Kommunikations-Plattform, deren elektronische Ausgestaltung wir derzeit überarbeiten, zur engeren Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und Einrichtungen. Unseren Mitgliedern steht es offen, unsere Kontakte zur Landespolitik und hier insbesondere zu den für unsere Branche wichtigen Ministerien für ihre eigenen Belange zu nutzen. Dabei beraten wir in allen relevanten Fragen, insbesondere wenn es um den Zugang zu Fördermitteln oder deren Beantragung geht. Wir verfügen darüber hinaus auch über fachliche Beratungskompetenz z.B. im Bereich des Energie-Managements oder auch der Fachkräftesicherung.

Sie sind seit einem Jahr Vorstandsvorsitzender der Fahrzeug-Initiative Rheinland-Pfalz. Was ist ihre persönliche Agenda für das kommende Jahr?

Marco Unverzagt:

Mein Hauptanliegen ist, den persönlichen Kontakt zu unseren Mitgliedsunternehmen zu pflegen und damit das Netzwerk zu aktivieren und zu vitalisieren. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dadurch best-practice Beispiele in vielen Bereichen identifiziert werden können und über den intensivierten Kontakt können wir alle davon profitieren. Daneben organisiere ich Veranstaltungen und Events bei unseren Mitgliedsunternehmen mit einer größeren Breitenwirkung, wie beispielsweise der für den 20.09. 2024 geplante Besuch bei der Fa. Eichenauer in Hatzenbühl. Dieses Unternehmen ist ein gutes Beispiel, wie man gerade in der heutigen Zeit aufgestellt sein muss, um Schwankungen in Branchen, Märkten und Regionen zu trotzen.

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Fahrzeug-Initiative Rheinland-Pfalz e.V. – das Automotive Netzwerk für Rheinland-Pfalz und angrenzende Regionen

Weitere Informationen:

https://fi-rlp.de

Kontakt:

m.unverzagt@hahnautomation.group

Mitgliedschaft: https://fi-rlp.de/mitgliedschaft/