Die Eurofit-Gruppe ist seit 1996 ein internationaler Partner im Bereich Reifenmontage für die größten Automobilhersteller der Welt. Die Gruppe ist ein Joint Venture zwischen Michelin und Continental mit Sitz in Belgien. Mit 1.200 Mitarbeitern in 18 Werken in Europa, Afrika und Asien liefert die Eurofit-Gruppe in Just-in-time (JIT) und Just-insequence (JIS)-Prozessen hochwertige und zuverlässige Reifen-Rad-Baugruppen (TWAs) und -Services. Allein im Jahr 2019 verließen 25,8 Millionen TWAs die Werke des Unternehmens. Für Eurofit sind zuverlässige Logistikprozesse von wesentlicher Bedeutung.

JIS-Altsystem auf dem Prüfstand

Die Eurofit-Gruppe montiert im Werk Radsystem Mosel Kompletträder in Serie für das VW-Werk in Zwickau (Golf, seit 2019 auch ID.3) und das VW-Werk in Dresden (e-Golf).

Die Radsätze werden je nach VW-Modell unterschiedlich kommissioniert und zu geordnet. Weiterhin erfolgt eine getrennte Beladung der Lkw: Ein interner Werks-Lkw bedient das VW-Werk in Zwickau, ein externer das VW-Werk in Dresden.

Die JIS-Belieferung an die Kunden wird bereits seit vielen Jahren umgesetzt – IT-gestützt durch ein JIS-System, das in den letzten Jahren häufig angepasst wurde. Im Zuge der Neueinführung von SAP ERP kam es auf den Prüfstand.

Matthieu Garandeau, Leiter der Abteilung Logistik und IT bei Eurofit: „Das bestehen de JIS-System verfügte nicht über eine IT-gestützte Sequenzprüfung. Bei Eurofit sind Genauigkeit und Qualität von entscheidender Bedeutung. Wir wollten die Genauigkeit erhöhen, ohne das System neu programmieren zu müssen.“

Eurofit suchte gezielt nach einer neuen, schlanken JIS-Lösung für das Werk Radsystem Mosel. Die Anforderungen lauteten:

  • höchstmögliche Abdeckung und Transparenz der Logistikprozesse der JIS-Serienbelieferung,
  • hochkonfigurierbare Standardlösung mit
  • höchstmöglicher Integration in SAP ERP,
  • zuverlässige Konzeption und Implementierung in Time und Budget,
  • enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem SAP-Einführungspartner.

Nach einem Auswahlverfahren fiel im Januar 2019 die Entscheidung auf LOJISTIX von WSW Software*

Matthieu Garandeau: „LOJISTIX und WSW Software haben uns auf ganzer Linie überzeugt. Die Lösung deckte bereits im Standard unsere Kernanforderungen perfekt ab. Daneben berichteten die WSW-Referenzen voller Lob über die zuverlässige Umsetzung von JIS-Projekten in Time und Budget. Genau das brauchten wir zu diesem Zeitpunkt.“

Höchste Auftragstransparenz – LOJISTIX als Auftragsdrehscheibe zwischen SAP ERP, SAP WM, EDI-Connector und MES

Das IT-Projekt startete im März 2019 mit dem ersten Kick-off. Grundlegende Anforderungen wurden aufgenommen, bestehende Prozesse evaluiert und ein gemeinsamer Ansatz verabschiedet.

Um den engen Zeitplan einzuhalten und gleichzeitig alle laufenden Produktionsherausforderungen zu erfüllen, wurde die Rapid-Prototyping-Implementierungsmethode gewählt. Die Implementierung sowie die Anbindung von LOJISTIX an SAP, den EDI-Connector und das MES starteten Anfang April 2019. LOJISTIX wurde zur zentralen „Drehscheibe” für die Steuerung der jeweiligen Aufträge.

Projekt- und Prozess-Highlights:

  • LO JISTIX überprüft die Vollständigkeit des Erhalts aller Nachrichten des OEM.
  • LO JISTIX überprüft die Vollständigkeit aller Auftragskomponenten eines Komplettra des und ordnet diese der Fahrzeug- und Verbauposition zu.
  • LOJISTIX ist an die SPS-Steuerung Siemens SIMATIC S7 angebunden.
  • Die Systemumstellung erfolgte mitten in der Serienproduktion von VW.

Go-live von heut‘ auf morgen – mitten in der Serienproduktion

Die Systemumstellung erfolgte innerhalb eines Tages – mitten im täglichen Dreischichtwechsel der Produktion. Ein Stillstand der Produktion musste um jeden

Preis vermieden werden. Das erforderte nicht nur höchste Achtsamkeit des Projektteams, sondern auch einiges an Manpower. Der Go-live erfolgte wie geplant erfolgreich am 1. Juli 2019.

Wolfgang Salinger, Geschäftsbereichsleiter Digital Supply Chain bei WSW Software:

„Parallel zur Implementierung von LOJISTIX für die Serienbelieferung lief das Projekt ‚Belieferung Winterräder‘. Beide Projekte waren in die laufende SAP-Implementierung zu integrieren. Für die Live-Schaltung hatten wir nur wenige Stunden. Eine Situation, die nicht oft vorkommt.“

Matthieu Garandeau:Das WSW-Projektteam hat durchweg hervorragende Arbeit geleistet. Kurz nach dem Go-Live setzten wir unsere Lieferungen an VW ohne Unterbrechung fort. Mit LOJISTIX verfügen wir nun nicht nur über eine verbesserte kontinuierliche JIS-Abwicklung, sondern auch über das von uns erwartete Maß an Transparenz. Wir haben zusätzliche Liefersicherheit und sind in der Lage, unseren Kunden jederzeit Informationen auf einem noch nie da gewesenen Niveau zur Verfügung zu stellen.“

LOJISTIX – und weiter gehts

Nach dem erfolgreichen Go-Live im Werk Mosel wird nun auch das spanische Euro fit-Werk Saragossa auf LOJISTIX umgestellt, das ein VW-Werk in Spanien mit Kompletträdern beliefert.

  • LOJISTIX®

LOJISTIX von WSW Software ist eine autarke Lösung, die sämtliche JIS-Logistikprozesse steuert: mit vollständiger EDI-Integration (In- und Outbound), Steuerung der Endmontage, Labeling, sequenzgerechtem Verpacken und Ausliefern, sequenzgenauer Behälterbildung und Lkw-Beladung, Versandabwicklung auf Basis produktionssynchroner Abrufe und Abwicklung logistisch sortenreiner Prozesse.

Die JIS-Lösung fügt sich nahtlos in vorhandene IT-Infrastrukturen ein und kommuniziert direkt mit ERP-, Lager-, Produktions- oder SPS-Systemen. Individuelle Anforderungen an Schnittstellen oder JIS Prozesse können einfach konfiguriert und modelliert werden.

LOJISTIX ist weltweit in Europa, den USA, Asien und Afrika mit 24/7-Support im Einsatz.

Autor: Wolfgang Salinger, Director Business Unit Digital Supply Chain, WSW Software GmbH

https://www.wsw.de/startseite.html

Video: https://t1p.de/tj9u