Im Unternehmensbereich Coatings der BASF werden stetig neue Technologien und Methoden entwickelt, um Prozesse und Produkte nachhaltiger zu gestalten. Eine Möglichkeit nachhaltige Fahrzeuglacke ohne Veränderung der Formulierung herzustellen, bietet das Biomassenbilanzverfahren der BASF. Erstmalig gehen nun zwei Fahrzeuglacke in Serie, die auf diesem Verfahren basieren.

Nachdem im Juni 2021 die Produktion des Klarlacks iGloss® matt ReSource startete, beliefert BASF jetzt auch erste Automobilkunden mit der kathodischen Tauchlackierung (KTL) CathoGuard® 800 ReSource. Dieser Korrosionsschutz bietet den Kunden einen großen Mehrwert und dient als optimale Grundlage für den weiteren Schichtaufbau. Das Produkt verzichtet auf Organo-Zinn-Verbindungen und ist lösungsmittelarm. Durch eine optimierte Schichtdicken-Verteilung wird Material eingespart und gleichzeitig durch den guten Kantenumgriff der Schutz der gesamten Karosserie gewährleistet. Einen weiteren Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet das Produkt durch die Reduzierung von Abwasser und den daraus resultierenden verringerten Frischwasserbedarf im Prozess. Der Klarlack iGloss® matt ReSource hingegen bietet als oberste Lackschicht einen wirksamen Schutz vor äußeren Einflüssen und verleiht dem Fahrzeug ein einzigartig seidiges und glattes Erscheinungsbild. Um diesen anspruchsvollen Anforderungen gerecht zu werden, vereint der Klarlack verschiedene Eigenschaften: Er sorgt für eine hohe Kratzfestigkeit unter nassen und trockenen Bedingungen, schützt vor Substanzen wie Vogelkot und Öl. Um die Herstellung der Produkte noch effizienter und ressourcenschonender zu gestalten und somit den ökologischen Fußabdruck der Produkte weiter zu verbessern, wird das Biomassenbilanzverfahren der BASF eingesetzt.

Biomassenbilanzverfahren

Mit Hilfe des Biomassenbilanzverfahrens werden CO2-Emissionen signifikant reduziert, ohne Qualität einzubüßen. Dafür werden fossile Stoffe mit hoher CO2-Last bereits frühzeitig durch erneuerbare Rohstoffe mit günstigerem CO2-Fußabdruck ersetzt. Diese Rohstoffe, wie Bio-Naphtha oder Biogas, werden dann zur Herstellung chemischer Grundprodukte verwendet und in den Produktionsverbund der BASF eingespeist. Der Anteil an biobasierten Rohstoffen wird nach dem europäischen REDcert2-Standard zertifiziert und in einem kalkulatorischen Modell den entsprechenden Verkaufsprodukten zugeordnet.

Durch den Einsatz nachhaltigerer Produktvarianten für die Fahrzeuglackierung können, trotz gleichbleibender Qualität und Eigenschaften, rund 40 Prozent CO2 pro Lackschicht vermieden werden, was dauerhaft zu einer deutlichen Reduktion der CO2 Emissionen in den Kundenwerken führt. Je mehr Kunden sich für biomassenbilanzierte Produkte entscheiden, desto höher wird der Anteil nachwachsender Rohstoffe in der BASF Produktion. Durch die Integration des Nachhaltigkeitsgedankens in die gesamte Wertschöpfungskette der Lackproduktion, sorgt BASF für eine ressourcenschonende und nachhaltige Herstellung ihrer Serienlacke.

BMW Group als Pionier

Mit innovativen Lösungen unterstützt BASF ihre Kunden in ihren Nachhaltigkeitszielen. Als erster Automobilhersteller vertraut die BMW Group auf nachhaltigere Fahrzeuglacke, die nach dem Biomassenbilanzverfahren von BASF zertifiziert sind.

Nachdem der Klarlack iGloss matt ReSource als Wegbereiter für weitere Einführungen biomassenbilanzierter Produkte bei der BMW Group diente, geht nun auch die kathodische Tauchlackierung CathoGuard® 800 ReSource in den BMW GroupWerken Leipzig und Rosslyn/Südafrika in Serie. Pro Jahr werden in diesen Werken durchschnittlich rund 250.000 Fahrzeuge hergestellt. Mit den biomassenbilanzierten Produkten leistet BASF somit einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Emissionen bei der BMW Group, die sich den Aufbau der nachhaltigsten Lieferkette der Automobilindustrie zum Ziel gesetzt hat.

Ein Beitrag von Jörg Zumkley, Global Communications, Unternehmensbereich Coatings der BASF, veröffentlicht in OEM&Lieferant digital, Ausgabe II/2022

Links:BASF Coatings
www.basf-coatings.com

Biomassenbilanzverfahren

Der Massenbilanzansatz (basf.com)

https://youtu.be/w1QFspK5fVs