Ein Beitrag von Marius Lämmermann, Projektmanager Bedien- und Anzeigesysteme bei der ASAP Gruppe

Wie bei der Entwicklung hochautomatisierter Fahrerassistenzsysteme ist auch beim Augmented Reality Head-up-Display (AR HUD) aufgrund unzähliger Situationen und Parameterkombinationen eine vollständige Spezifizierung von Testfällen zur Absicherung nicht möglich. Klassische Testing-Ansätze alleine führen hier nicht ans Ziel. Die ASAP Gruppe nutzt deshalb szenariobasiertes Testing – eine Methode mit Ursprung im ADAS-Bereich. ASAP hat den Ansatz für das Infotainment adaptiert und sorgt so in Kombination mit Keyword-Driven Testing für eine Zeit- und Kostenreduktion bei gleichzeitig umfassender Absicherung.  

Die ASAP Gruppe hat szenariobasiertes Testing, das seinen Ursprung im ADAS-Bereich hat, für den Einsatz in der AR HUD Absicherung adaptiert: Unter Berücksichtigung des von OEMs und zahlreichen weiteren Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft betriebenen Forschungsprojekts PEGASUS sorgt ASAP dadurch für eine effektive und effiziente Testdurchführung bei gleichzeitiger Beachtung des Risikoaspekts. Durch szenariobasiertes Testing wird die Komplexität in der Absicherung, die aus der nahezu unendlichen Anzahl an möglichen Testfällen resultiert, verringert. Anders als beim anforderungsbasierten Testen lassen sich damit auch dynamische Abläufe überprüfen – z.B. Geschwindigkeitswechsel oder verschiedenste Verkehrssituationen. Die für das Testdesign zuständigen Experten bei ASAP übernehmen hierfür sowohl die Spezifizierung der benötigten Szenarien als auch Testfälle. Mit den definierten Fahrszenarien sowie Testabläufen inklusive den erwarteten Ergebnissen (Testfälle) übernimmt ASAP dann die Absicherung der Datenübertragung vom AR Creator bis zur Anzeige durch das AR HUD Steuergerät.

Diese für den Infotainment-Bereich neue Art der Absicherung bietet zahlreiche Vorteile: So macht sie eine zeit- und kosteneffiziente Absicherung des AR HUDs überhaupt erst möglich – denn für die bei klassischen Testing-Methoden eingesetzte Restbussimulation müssten die eingehenden Signale und Werte manuell vorgeben werden. Aufgrund der unzähligen Parameter in sämtlichen Kombinationen lässt sich eine manuell erstellte Restbussimulation im Falle des AR HUDs jedoch in einem zeitlich angemessenen Rahmen nicht realisieren. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass auch die für das AR HUD notwendige, jedoch schwierig zu überprüfende, korrekte Extrapolation der Daten hiermit abgesichert werden kann: Grenzfälle von Wertebereichen beziehungsweise Erwartungswerte in den Testfällen lassen sich exakt vorgeben. Dadurch können beispielsweise die Vorausberechnung einer Kurve sowie die hierzu passende Darstellung eines virtuellen Hinweises durch den AR Creator hinsichtlich der geforderten exakten Übereinstimmung überprüft werden.

Keyword-Driven Testing zur automatisierten Erstellung von Testfällen

Während das szenariobasierte Testing für eine erhebliche Erleichterung bei der Testdurchführung sorgt, ergibt sich durch die große Anzahl an unterschiedlichen Szenarien wiederum eine erhöhte Komplexität für die Testautomation. Mehrere tausend Testfälle gilt es durch Testautomatisierung so abzubilden, dass sie gänzlich automatisiert ablaufen können. Für eine schnellere Implementierung der Testfälle und um den Aufwand in der Testautomation zu reduzieren, kombiniert ASAP das szenariobasierte Testing mit dem Einsatz von Keyword-Driven Testing: Bei dieser nach ISO 29119-5 zertifizierten Form der Testfallbeschreibung werden einzelne Testschritte sowohl menschen- als auch maschinenlesbar in einer Datenbank hinterlegt. Für jeden definierten Testschritt – die sogenannten Keywords – schreibt ASAP deshalb zunächst ein entsprechendes Skript, sodass dieser automatisiert ausgeführt werden kann. Alle final definierten Keywords sind universell einsetzbar und lassen sich in der Datenbank parametrieren. Somit entstehen wiederverwendbare Testschritte, die nur noch mit unterschiedlichen Eingabewerten parametriert werden müssen. Das Einlesen der Testschritte zur Erstellung eines Testfalls erfolgt schließlich automatisiert. Das Ergebnis: Eine Teilautomatisierung der Testautomatisierung, die bei der enormen Anzahl an benötigten Testfällen für die AR HUD Absicherung eine große Zeitersparnis darstellt.

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