– Seit 2016 betrieb das Konsortium „5G-ConnectedMobility“ eine
eigenständige 5G-Netzinfrastruktur zur 5G-Forschung und -Entwicklung
in Deutschland an der A9 – jetzt wird das Projekt nach 200 Testtagen,
über 823 Megabits pro Sekunde maximaler Datenübertragung und nach
Durchführung zehn erfolgreicher Testprojekte abgeschlossen.
– Forschungsschwerpunkte in den vergangenen vier Jahren waren
5G-Anwendungen im Straßen- und Schienenverkehr sowie im Bereich
Drohnenflüge.
– Anwendungsfälle wie Network Slicing und die Fernsteuerung eines
Autos via Mobilfunk sind nur zwei nennenswerte Erfolge des
Konsortiums.

Das in 2016 mit dem Ziel, die 5G-Forschung und -Entwicklung in
Deutschland zu stärken, gestarte Konsortialprojekt
„5G-ConnectedMobility“ endet im Herbst 2020. In den vier Jahren
erprobten die Konsortialpartner 5G-Anwendungen im Straßen-, Schienen-
und Luftverkehr mit Hilfe der eigenständige 5G-Netzinfrastruktur.
Mitglieder des Konsortiums „5G-ConnectedMobility“ sind Ericsson, die
BMW Group, die Deutsche Bahn, die drei Mobilfunkanbieter Deutsche
Telekom, Telefónica Deutschland und Vodafone, das
5G Lab Germany an der Technischen Universität (TU) Dresden sowie die
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) und die Bundesnetzagentur
(BNetzA). Das Bundesministerium für Verkehr und digitale
Infrastruktur (BMVI) sowie die Bayerische Straßenbauverwaltung
(Autobahndirektion Nordbayern) unterstützen das Projekt.

200 Testtage, über 823 Megabits pro Sekunde maximale Datenübertragung
und über zehn erfolgreiche Projekte. An der Teststrecke entlang des
rund 30 Kilometer langen Bereichs der Bundesautobahn A9 sowie der
Bahnschnellfahrstrecke zwischen den Anschlussstellen Nürnberg-Feucht
und Greding in Bayern ist in den letzten Jahren viel passiert. Die
Zusammenarbeit über verschiedene Branchen hinweg ermöglichte es,
völlig neue Ansätze für den Mobilitätsbereich gemeinsam zu entdecken.

„Mit 5G-ConnectedMobility haben wir ein großes,
industrieübergreifendes Konsortium geformt und damit 5G in
Deutschland vorangetrieben“, erläutert Stefan Koetz, Vorsitzender der
Geschäftsführung der Ericsson GmbH. „Der industrieübergreifende
Charakter des Konsortiums war entscheidend, um die Relevanz von 5G
anhand völlig neuer Anwendungsfälle greifbar zu machen. Die Tatsache,
dass wir unser ursprüngliches Testfeld im Zeitverlauf sogar um zwei
Standorte erweitert haben und mit Airbus, Valeo und
Quantum neue assoziierte Partner für Tests gewinnen konnten,
verdeutlicht die Relevanz des Projektes und das geweckte Interesse.“

Stefan Strick, Präsident der Bundesanstalt für Straßenwesen: „Für die
BASt als Denkfabrik des Bundesministeriums für Verkehr und digitale
Infrastruktur war die Beteiligung an 5G-ConnectedMobility sehr
hilfreich, um die Potenziale der neuen Mobilfunkgeneration 5G für die
digitale Straßeninfrastruktur und das autonome Fahren besser
einschätzen zu können. Dies versetzt uns in die Lage, die politische
Ebene noch besser in Zukunftsfragen beraten zu können.“

„Ich freue mich, dass die Bundesnetzagentur Teil dieses wichtigen
Projektes sein konnte, das die Entwicklung von 5G in Deutschland
vorangetrieben hat. Dies wird in der Praxis wesentlich zur weiteren
Optimierung der Dienste und Anwendungen für die beteiligten
Industriesektoren und für die Verbraucherinnen und Verbraucher
beitragen. Gerne steht die Bundesnetzagentur auch für zukünftige
Projekte dieser Art unterstützend zur Verfügung“, sagte Elmar Zilles,
Abteilungsleiter Rechtsfragen der
Regulierung Telekommunikation und Frequenzordnung bei der
Bundesnetzagentur.

Das Konsortium kann auf zahlreiche erfolgreiche Meilensteine in den
vergangenen vier Jahren zurückblicken:

2016

2016 fiel der Startschuss für „5G-ConnectedMobility“ und damit auch
für das „Digitale Testfeld Autobahn“. Auf der A9 zwischen Nürnberg
und Greding entstand eine Infrastruktur und eine reale
Anwendungsumgebung, wo Fahrzeug-zu-Fahrzeug- und
Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Anwendungen sowie der Einsatz von 5G
getestet wurden. Das aufgebaute 5G-Netz deckt einen Bereich von über
175 Quadratkilometern ab.

Der damalige Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur
Alexander Dobrindt unterzeichnete hierzu eine Absichtserklärung mit
dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Ericsson GmbH, Stefan
Koetz.

2017

Im Februar 2017 waren dann alle Standort und die zugehörige
Infrastruktur einsatzbereit. Die ersten Netztests zur Optimierung der
Netze begannen und im Sommer 2017 konnten dann die ersten Live-Tests
durchgeführt werden. Im Herbst traf Ericsson dann die Vorbereitungen
zum Network Slicing und führte zusammen mit BMW erste Streaming-Tests
durch.

2018

Im Rahmen von „5G ConnectedMobility“ wurde 2018 CAT M1 zum ersten Mal
auf deutschem Boden eingesetzt. Die IoT-Mobilfunktechnologie
ermöglicht die problemlose Verbindung von sich bewegenden
IoT-Geräten, auch wenn diese die Mobilfunkzelle wechseln.

Außerdem gelang Ericsson das erfolgreiche Network Slicing für
Fahrzeugkommunikation und Full-HD-Videostreaming auf dem
5G-ConnectedMobility-Testfeld auf der A9. Bei 180 Kilometern pro
Stunde wurden mit zwei Tablets Full-HD-Videos gestreamt. „Da neben
dem datenintensiven Streaming auch die On-Board-Fahrzeugkommunikation
nahezu ausfallsicher laufen muss, haben wir in den Tests Network
Slicing – also die Aufteilung eines physikalischen Netzes in mehrere
virtuelle Slices mit verschiedenen
Netzcharakteristika – angewandt“, erklärt Stefan Koetz. Auf dem
Testfeld können Anwendungen bei maximal 200 Kilometern pro Stunde
getestet werden, sowohl für den Straßen- als auch den
Schienenverkehr.

Auch die Deutsche Bahn profitiert von Network Slicing. Zusammen mit
Ericsson wurden auf der Teststrecke gleich drei verschiedene
Funktionalitäten mit verschiedenen Anforderungen an das Mobilfunknetz
über eine Kommunikationsinfrastruktur getestet. Unter anderem werden
gleichzeitig Funktionen zur Zugsteuerung, Zugüberwachung und
On-Board-Entertainment simuliert. Zur Überwachung von Temperatur und
Luftfeuchtigkeit wurden zusätzlich Narrowband IoT und CAT M1 genutzt.
Dabei wurden die Tests im
advanced Train Lab der DB durchgeführt.

2019

Im Februar 2019 besuchte Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr
und digitale Infrastruktur, zusammen mit Vertretern aus Wirtschaft
und Presse das 5G-Testfeld an der Bundesautobahn A9 und der
Bahnstrecke Nürnberg-Feucht und Greding. Vor Ort informierten sie
sich über die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von 5G im
Mobilitätsbereich. Bundesminister Scheuer sagte dazu: „Das
automatisierte und vernetzte Fahren wird unsere Mobilität grundlegend
verändern – sicherer, effizienter und sauberer.
Was mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G alles möglich ist, kann hier
getestet werden – vom automatisierten Fahren im Realbetrieb bis zum
Einsatz Künstlicher Intelligenz zur Vorhersage von Verkehrsfluss und
-dichte.“ Insgesamt empfing Ericsson auf dem Testgelände über 100
Besucher aus Deutschland und dem Ausland.

In diesem Jahr wurden auch erste Drohnentests mit Airbus durchgeführt
zur Erprobung der Netzqualität in 100 Metern Höhe. Dabei wurde
getestet, ob ein 5G Netz gut genug ist, um sichere Kommunikation mit
Drohnen zu ermöglichen. Die Ergebnisse wurden auf der IEEE Konferenz
im Mai 2019 in Shanghai vorgestgellt. Zudem testete im Laufe des
Jahres 2019 die Deutsche Telekom welche Präzision mittels
netzwerbasierter Lokalisierung erreicht werden kann. In besonderem
Fokus stand dabei dei CAT-M
Technologie, da man mit ihr beispielsweise Kabeltrommeln im Feld mit
hinreichender Genauigkeit wiederfinden kann.

Ebenfalls erfolgreich testeten Ericsson und Valeo die Fernsteuerung
eines Autos via Mobilfunk. Auf Nebenstraßen der A9 wurden Fahrten mit
bis zu 50 Kilometer pro Stunde und sogar Einparken ausprobiert – dies
aus der Autobahnmeisterei Greding in etwa 35 Kilometern Entfernung
gesteuert. Auf dem Testgelände konnten minimale Latenzen von nur 13
Millisekunden erreicht werden. Eine verbesserte Reaktionszeit im
Vergleich zu kommerziellen Netzen machen das Steuern in nahezu
Echtzeit überhaupt erst
möglich und durch Network Slicing wurde die Qualität der
Signalübertragung sichergestellt.

2020

Dieses Jahr wurde am Güterbahnhof in Nürnberg eine 5G-Zelle
aufgebaut. Mit einer 5G-Drohne wurden dann Bilder aufgenommen, die im
Anschluss von einer Künstlichen Intelligenz ausgewertet wurden, um
Objekterkennung zu testen und zu optimieren.

Außerdem wurden Testflüge mit 5G-Connected-Drohnen bei Betrieb
außerhalb direkter Sicht (engl. Beyond visual line of sight, BVLOS)
durchgeführt. Diese Anwendungen können zum Beispiel für die
Überwachung von Gleisanlagen genutzt werden.

Über Ericsson

Ericsson ist Weltmarktführer auf dem Gebiet der
Kommunikationstechnologie und -dienstleistungen mit Firmenzentrale in
Stockholm, Schweden. Kerngeschäft ist das Ausrüsten von
Mobilfunknetzen. 40 Prozent des weltweiten Mobilfunkverkehrs werden
über Netztechnik von Ericsson abgewickelt. Mit innovativen Lösungen
und Dienstleistungen arbeitet Ericsson an der Vision einer vernetzten
Zukunft, in der jeder Einzelne und jede Branche sein/ihr volles
Potenzial ausschöpfen kann.

Aktuell hält Ericsson 118 kommerzielle Vereinbarungen und Verträge
mit Mobilfunknetzbetreibern weltweit. Darüber hinaus ist Ericsson an
einem Großteil aller kommerziell eingeführten 5G-Livenetze beteiligt.
Zu den 72 durch Ericsson unterstützten 5G-Livenetzen weltweit zählen
unter anderem auch Netze in Deutschland und der Schweiz.
http://www.ericsson.com/5G

Das 1876 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit rund 99.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und arbeitet mit Kunden in 180
Ländern zusammen. 2019 erwirtschaftete Ericsson einen Nettoumsatz von
227,2 Milliarden SEK. Ericsson ist an der NASDAQ OMX in Stockholm und
der NASDAQ in New York gelistet.

In Deutschland beschäftigt Ericsson rund 2.700 Mitarbeiter an 12
Standorten – darunter rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im
Bereich Forschung und Entwicklung (F&E). Der Hauptsitz ist
Düsseldorf.

Ein Video und Bildmaterial sind abrufbar unter
http://www.presseportal.de/pm/13502/4792485

Pressekontakt:
Pressekontakt Ericsson GmbH
Martin Ostermeier /// Leiter Unternehmenskommunikation Deutschland &
Schweiz /// Prinzenallee 21, 40549 Düsseldorf /// Tel: +49 (0) 211
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