Mehr und mehr sensible Informationen liegen heutzutage in der Cloud: Das können Gesundheitsdaten sein, Kundendaten oder interne Geschäftsgeheimnisse, deren Sicherheit ganze Existenzen schützt. Die Cloud ist praktisch, völlig klar, und ihr gehört die Zukunft. Und dennoch fragen sich viele Unternehmerinnen und Unternehmer angesichts vermehrter Cyberangriffe und sich ständig ändernder Datenschutzgesetze: Ist meine Cloud wirklich sicher? Und ist mein Unternehmen rechtlich auf der sicheren Seite? An dieser entscheidenden Stelle setzt Microsofts neues Digital Resilience Commitment an. Mit dem Versprechen von digitaler Widerstandskraft durch mehr Transparenz, Kontrolle und rechtliche Absicherung stärkt Microsoft die digitale Resilienz seiner Kunden. Warum das gerade jetzt so wichtig ist, was das für ECM-Kunden bedeutet und was sich konkret verändert, erfahren Sie in diesem Blogartikel.
1.1 WAS IST DAS DIGITAL RESILIENCE COMMITMENT?
Digital Resilience ist im Zuge zunehmender Cyberbedrohungen, geopolitischer Unsicherheiten und wachsender Anforderungen an Datenschutz und Compliance ein Muss. Und Microsoft setzt hier mit seinem Digital Resilience Commitment ein starkes Zeichen. Mit diesem Commitment verpflichtet sich Microsoft, Unternehmen und Behörden in Europa digitale Souveränität, verlässlichen Datenschutz und umfassende Kontrolle über ihre Daten zu garantieren. Ziel ist es, europäische Kunden dabei zu unterstützen, ihre digitale Resilienz gezielt aufzubauen, und das auf einer sicheren, transparenten und rechtlich klar geregelten Cloud-Infrastruktur.
Worum geht es konkret?
Das Digital Resilience Commitment von Microsoft ist ein Paket aus konkreten Zusagen, die über technische Sicherheit hinausgehen. Es geht um Vertrauen, Verantwortung und Vertragssicherheit. Microsoft signalisiert damit, dass europäische Kundinnen und Kunden die volle Kontrolle über ihre Daten behalten, rechtlich wie auch technisch. Besonders im Fokus: der Schutz vor unrechtmäßigen Zugriffen, etwa durch Drittstaaten.
Die zentralen Zusagen von Microsoft
- EU-Datenhaltung: Microsoft garantiert, dass Kundendaten vollständig innerhalb der EU gespeichert und verarbeitet werden können (Stichwort: EU Data Boundary).
- Vertragsklarheit: Transparente Verträge, die den Kunden Rechtsansprüche bei möglichen Datenschutzverletzungen einräumen, auch gegenüber Behördenzugriffen.
- Rechtsmittel & Schutz: Microsoft unterstützt Kunden dabei, sich gegen rechtswidrige Datenzugriffe durch staatliche Stellen zu wehren, notfalls gerichtlich.
- Technologische Kontrolle: Europäische Kunden erhalten Tools zur eigenen Verschlüsselung und Schlüsselverwaltung, Microsoft hat keinen Zugriff.
- Transparenz & Compliance: Regelmäßige Audits, Offenlegung von Behördenanfragen und Konformität mit EU-Rechtsrahmen (z. B. DSGVO, NIS-2).
1.2 WARUM BETRIFFT DAS ECM-KUNDEN BESONDERS?
Digital Resilience ist zur harten Realität in der Geschäftswelt geworden. Besonders für Unternehmen, die auf Enterprise Content Management (ECM) setzen, bringt das Digital Resilience Commitment von Microsoft neue Chancen mit sich. Denn ECM-Systeme sind das Rückgrat der digitalen Informationsverwaltung. Sie speichern und verarbeiten sensible Daten, darunter personenbezogene Informationen, Verträge, technische Zeichnungen oder regulatorisch relevante Unterlagen, oft unter strenger gesetzlicher Aufsicht. Hier greift Microsofts Digital Resilience Commitment, das auf eine widerstandsfähige, vertrauenswürdige und rechtssichere Cloud-Infrastruktur zielt.
Besondere Bedeutung für produzierendes Gewerbe
Für produzierende Unternehmen ist diese Entwicklung besonders relevant. In Branchen wie Maschinenbau, Automotive oder Medizintechnik sind die Compliance-Anforderungen hoch. Jede Entscheidung über Hosting oder Datenverarbeitung kann massive Auswirkungen auf die Rechtssicherheit haben. Wo werden Daten gespeichert? Welche Cloud wird genutzt? Wie lässt sich sicherstellen, dass Daten auch bei geopolitischen Spannungen, Cyberangriffen oder Systemausfällen geschützt und verfügbar bleiben?
Public Cloud außerhalb der EU? Es drohen rechtliche Konsequenzen
Ein praktisches Beispiel: Ein Unternehmen entscheidet sich, seine ECM-Daten in einer Public Cloud außerhalb der EU zu hosten. Wird dabei das Digital Resilience Commitment nicht beachtet, etwa durch fehlende Transparenz zur Datenlokalisierung oder unzureichende Notfallpläne, drohen im Ernstfall nicht nur technische Probleme, sondern auch rechtliche Konsequenzen und Imageschäden. Microsofts Digital Resilience Commitment ist für ECM-Kunden also weit mehr als ein technisches Versprechen: Es ist eine strategische Notwendigkeit, um Compliance, Verfügbarkeit und Vertrauen zu sichern.
1.3 WIE SIEHT PORTAL SYSTEMS DIE ZUSAGEN VON MICROSOFT?
Microsofts Digital Resilience Commitment sorgt für Bewegung im Markt, besonders dort, wo digitale Souveränität, Datenschutz und regulatorische Anforderungen aufeinandertreffen. Einer, der diesen Wandel aus erster Hand begleitet, ist Patrick Carl, Vorstand der Portal Systems AG. Im Interview teilt er seine Einschätzung zur strategischen Bedeutung des Commitments, beleuchtet konkrete Auswirkungen auf ECM-Projekte mit Microsoft-Technologie und zeigt auf, worauf Unternehmen jetzt besonders achten sollten.
Frage: Wie war eure erste Reaktion auf Microsofts Digital Resilience Commitment?
Patrick Carl: Es ist ein starkes Zeichen von Microsoft, dass der europäische Markt wichtig ist. Das Commitment belegt eindrucksvoll und mit konkreten Aktivitäten, wie Microsoft sich für Datenschutz, Datensicherheit und Verlässlichkeit einsetzt
Frage: Ist das aus eurer Sicht ein strategischer Schritt oder eher ein politisches Signal?
Patrick Carl: Microsoft hat immer viel dafür getan, ein vertrauenswürdiger Anbieter zu sein. Von daher ist das eine Fortschreibung der bisherigen umfangreichen Aktivitäten.
Frage: Welche konkreten Auswirkungen seht ihr für ECM-Projekte mit Microsoft-Technologie?
Patrick Carl: Unsere Kunden verfolgen eine klare Microsoft-Strategie. Sie vertrauen Microsoft und wissen, auch dank dieses Commitments, dass Microsoft der richtige Plattform-Partner für ihre Cloud-Anwendungen ist. Damit profitieren sie weiterhin von einem hohen Schutzniveau für ihre Daten und Dokumente, das niemand anderes in vergleichbarer Weise bieten kann.
Frage: Was bedeutet dieses Commitment für eure bestehenden Kunden im Public Sector?
Patrick Carl: Auch im Public Sector wird Microsoft 365 häufig eingesetzt. Für spezifische Bereiche ergibt sich mit der Souvereign Cloud eine neue Perspektive, die rechtlich vollständig unabhängig von Microsoft ist. Es wird sich zeigen, ob dieses Angebot genügend Zuspruch erfährt. Mit SAP stehen zumindest starke Anbieter dahinter.
Frage: Wo seht ihr Chancen für eure Kunden durch die neuen Zusagen von Microsoft?
Patrick Carl: Microsoft 365 ist die leistungsfähigste Plattform für das Content Management. Durch das Commitment können sich die Kunden weiterhin darauf verlassen, dass ihre Daten und Dokumente sicher sind.
Frage: Welche Fallstricke sollten Unternehmen bei der Interpretation dieser Zusagen vermeiden?
Patrick Carl: Absolute Sicherheit gibt es nie, egal ob Cloud-Dienste verwendet oder eigene Systeme betrieben werden. Wichtig ist, alle notwendigen Maßnahmen und Vorkehrungen zu treffen, um die Datensicherheit zu gewährleisten.
Frage: Habt ihr ein Beispiel aus einem realen Kundenprojekt, das zeigt, wie wichtig vertragliche und rechtliche Klarheit im ECM-Kontext ist?
Patrick Carl: Datensicherheit und Datenschutz spielen fast in jeder Entscheidung eine wichtige Rolle. Wir haben schon viel Zeit in das Beantworten von Sicherheitsfragen gesteckt. Immer wieder wird uns positiv zurückgemeldet, dass Shareflex die Daten im M365-Tenant des Kunden speichert und damit der Kunde selbst die Kontrolle hat. Für Kunden wie den TÜV Süd oder Schleich war dies mitentscheidend.
Frage: Inwieweit hilft euch eure Microsoft-Partnerschaft dabei, Kunden in diesem Thema zu beraten?
Patrick Carl: Durch unsere Nähe zu Microsoft, auch über den IAMCP, erfahren wir manches doch etwas früher und haben auch Kontakte, um bestimmte Themen vertraulich ansprechen zu können. Auch dieses Einwirken hat dazu beigetragen, dass Microsoft hier stärker in die Kommunikation und Außendarstellung geht.
Frage: Was würdet ihr ECM-Verantwortlichen empfehlen, die jetzt über eine Migration oder Vertragsumstellung nachdenken?
Patrick Carl: Zu Shareflex wechseln, wenn sie eine Microsoft-Cloud-Strategie verfolgen. Dort bekommen sie eine hervorragende Leistung zu günstigen Konditionen auf einer mächtigen, weltweit verfügbaren und sicheren Plattform.
1.4 WAS IST NEU, UND WAS IST (NOCH) NICHT GELÖST?
Das Digital Resilience Commitment ist ein bedeutender Schritt, um das Vertrauen europäischer Kunden in die digitale Souveränität und Sicherheit seiner Cloud-Dienste zu stärken. Doch was ist wirklich neu? Und wo bleibt die Substanz hinter dem Versprechen?
Was ist neu?
Mit dem Digital Resilience Commitment positioniert sich Microsoft erstmals so explizit zur Digital Resilience in Europa. Es geht nicht nur um Datenschutz, sondern um eine umfassendere digitale Widerstandsfähigkeit:
- Georedundante Datenverarbeitung innerhalb der EU
- Vertraglich zugesicherte Schutzmechanismen gegen staatliche Zugriffe außerhalb der EU
- Engagement für Transparenzberichte und regulatorische Zusammenarbeit
Damit adressiert Microsoft zentrale Bedenken rund um Cloud-Souveränität und Compliance, insbesondere für den öffentlichen Sektor und regulierte Branchen.
Was bleibt (noch) ungelöst?
So ambitioniert das Commitment klingt, so offen bleiben zentrale Fragen:
- Keine rechtlich bindende Garantie für vollständige Abschottung der Daten gegenüber Drittstaaten
- Unklarheit über technische Details der Resilienz-Maßnahmen
- Fehlende externe Audits oder unabhängige Überprüfungen der Einhaltung
Gerade in sensiblen Bereichen (z. B. Justiz, Gesundheit, Bildung) reicht ein bloßes Commitment nicht aus. Hier braucht es verbindliche, überprüfbare Zusagen.
Was bedeutet das für ECM-Migrationen und Vertragsentscheidungen?
Für Unternehmen und Behörden, die ECM-Systeme in die Microsoft-Cloud migrieren wollen, liefert das Digital Resilience Commitment mehr Orientierung, aber keine vollständige Sicherheit. Die Entscheidung für Microsoft 365 oder Azure sollte daher weiterhin:
- sorgfältig dokumentiert und compliance-orientiert getroffen werden
- auf eine vertraglich abgesicherte Exit-Strategie bauen
- mit einem Fokus auf technische Kontrollmechanismen (z. B. eigene Verschlüsselung, Key Management) erfolgen
Das Digital Resilience Commitment ist also ein Schritt in die richtige Richtung, aber kein Freifahrtschein. Wer heute in Microsoft-basierte ECM-Lösungen investiert, sollte das Commitment als Impuls zur Stärkung der eigenen Digital Resilience verstehen, nicht als Endpunkt, sondern als Start einer neuen Sorgfaltspflicht.
1.5 PRAXISRELEVANZ FÜR ECM-KUNDEN
Es setzt ein klares Zeichen für mehr digitale Souveränität und regulatorische Konformität: das neue Digital Resilience Commitment von Microsoft. Für Unternehmen, die auf Enterprise Content Management (ECM) setzen, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um die eigene Infrastruktur auf Zukunftsfähigkeit zu prüfen. Denn wer vorbereitet ist, kann Compliance-Anforderungen besser erfüllen und sich langfristig resilient aufstellen.
Digital Resilience Check: Mini-Checkliste für ECM-Verantwortliche
- Datenstandorte verifizieren: Prüfen Sie, in welchen Ländern und Rechenzentren Ihre ECM-Daten tatsächlich gespeichert werden.
- Vertragsklauseln zur Resilienz & Datensouveränität prüfen: Achten Sie auf klare Regelungen zur Datenverfügbarkeit, Ausfallsicherheit und Kontrolle über Ihre Daten in bestehenden Verträgen.
- Notfallpläne und Wiederanlaufstrategien evaluieren: Stellen Sie sicher, dass Ihr ECM-System bei Ausfällen oder Cybervorfällen schnell und zuverlässig wieder betriebsbereit ist.
- Cloud-/Hybridstrategien dokumentieren: Halten Sie fest, wie Ihre ECM-Lösung gehostet ist – ob lokal, in der Cloud oder hybrid – und wie flexibel sie auf Änderungen reagieren kann.
- ECM-Integration in Microsoft-Umgebung sicherstellen: Überprüfen Sie, ob Ihr ECM-System reibungslos mit Microsoft 365 und Azure-Diensten zusammenarbeitet, um Synergien und Compliance-Vorteile zu nutzen.
1.6 PORTAL SYSTEMS: IHR PARTNER FÜR MICROSOFT-ECM-PROJEKTE
Mit der Ankündigung „Microsoft announces new European digital commitments“ setzt der Tech-Gigant ein starkes Zeichen für digitale Souveränität und Resilienz im europäischen Raum. Doch wie lassen sich diese Grundsätze konkret in Unternehmensprozesse übersetzen, speziell im Bereich Enterprise Content Management?
ECM-Produktsuite für Microsoft 365 erfüllt Vorgaben der EU
Die Antwort liefert Portal Systems mit seiner Shareflex ECM-Produktsuite für Microsoft 365. Ob Dokumentenmanagement, Vertragsmanagement, Dokumentenlenkung oder Eingangsrechnungsverarbeitung, die Lösung ermöglicht eine rechtskonforme ECM-Einführung im Einklang mit den Vorgaben der EU, etwa im Rahmen der NIS-2-Richtlinie.
Solutions Partner: Höchste Datenschutz- und Compliance-Standards
Als Microsoft Solutions Partner setzt Portal Systems nicht nur auf tiefgreifende Integration in die Microsoft-Welt, sondern auch auf höchste Datenschutz- und Compliance-Standards. Unternehmen profitieren von einer zukunftssicheren Plattform, die Microsofts digitale Resilienzstrategie mit der praktischen Umsetzung von ECM-Projekten in Einklang bringt, maßgeschneidert für die Anforderungen des europäischen Rechtsraums.
Kontakt
Portal Systems AG
Fischertwiete 1, Chilehaus B
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+49 40 / 22 60 40 – 00
Autor: Frank von Orlikowski, CEO, Portal Systems AG
Bildquelle: Adobe Stock (lizensiert durch Christian Mennrich-Ketelsen, Portal Systems AG)