OEM & Lieferant - Ausgabe 1/2021

11 nologie untersucht derzeit Möglichkeiten der Steigerung desWirkungsgrades synthetischer Kraftstoffe und hat in diesemZusammenhang im September 2020 mitgeteilt, ein Wirkungs- grad von bis zu 60 Prozent sei im Bereich des Möglichen. Nach neusten Forschungen zeigt sich zu- nehmend, dass sich die Frage des Wirkungs- grades relativiert. Dies bekräftigt auch Dr. David Bothe, Associate Director bei Frontier Economics im Interview mit Springer Profes- sional: Physikalische Umwandlungsverluste innerhalb der Energieketten seien nur ein Aspekt und nicht der entscheidende. In einer CO2-neutralen Welt sei die Effizienz- und da- mit der Wirkungsgrad- nicht länger entschei- dend, sondern vielmehr was imGesamtsystem ökonomisch ist. Analysenwürden zeigen, dass Umwandlungsverluste sich über die Nutzung vorhandener Infrastrukturen, Logistik und Speichermöglichkeiten kompensieren lassen. Und gerade dies ist bei E-Fuels in hohem Maß der Fall. Ein großer Teil des Bestands an Fahr- zeugen könnte mit geringen Nachrüstungen weiter genutzt werden. Vorgezogene Ver- schrottungen zugunsten von E-Fahrzeugen wären überflüssig. Die Produktion von Elek- trofahrzeugen mit umweltbelastender Batte- rietechnik könnte zugunsten von Fahrzeugen mit umweltfreundlicher, CO2-neutraler Ver- brennungstechnologie auf einem niedrigeren Niveau gehaltenwerden als heute geplant. Das hohe, in der Automobil- und Zulieferindustrie vorhandene technologische Niveau zum Ver- brennungsmotor könnte weiter genutzt und ausgebaut werden. Das bestehende Tankstel- lennetz stünde für den Vertrieb zur Verfügung. Auch die Frage der Entsorgung mit umwelt- schädlichen Stoffen belasteter Altbatterien könnte deutlich entspannter betrachtet wer- den. Dies sind alles Aspekte und Argumente, die in der aktuellen klimapolitischen Diskus- sion in den Hintergrund zu geraten drohen. Aber nicht nur technologische, sondern auch administrative Aspekte stehen der weiteren Förderung synthetischer Kraftstoffe und ihrer Entwicklung zur Marktreife im Weg. Insbeson- dere die Fahrzeughersteller verspüren wenig Motivation zu einem verstärkten Engagement. Da für die Feststellung der Emissionsgrenz- werte nur die am Auspuff gemessenen Werte von Bedeutung sind, wirken CO-neutrale Kraft- stoffe wie E-Fuels sich nicht verbessernd auf die Gesamt-Flottenwerte der Hersteller aus. Diesen für die Entwicklung synthetischer Kraftstoffe hemmenden Aspekt hat auch die saarländische Landesregierung erkannt und in einem Diskussionspapier zur Sicherung von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen in der saar- ländischen Automobil- und Zulieferindustrie vom November 2019 gefordert, dass treibhaus- gasarme Kraftstoffe auf die CO2-Flottenemis- sionswerte angerechnet werden dürfen. Es bleibt zu hoffen, dass sich auch weitere Stimmen aus dem politischen und indust- riellen Umfeld erheben und der Forderung nach einem weiteren Ausbau synthetischer Kraftstoffe Nachdruck verleihen. Neben der Automobil- und Zulieferindustrie ist insbe- sondere die Energie- und Mineralölwirtschaft gefordert, ihr Engagement auf diesem Feld zu intensivieren Es gibt nicht nur den einen – batterieelektrischen – Weg aus der Klima- krise. Im Sinne einer Technologieoffenheit müssen wir alle verschiedenen Alternativen untersuchen und fördern, um unsere an- spruchsvollen Klimaziele zu erreichen. Und die Entwicklung von synthetischen Kraft- stoffen ist dabei ein wesentlicher Baustein, der nicht vernachlässigt werden darf. autoregion e.V. https://www.autoregion.eu/de Webseiten Termine https://autoregion.eu/de/termine Überzeugen auch Sie sich von den Pöppelmann KAPSTO ® Vorteilen und bestellen Sie kostenlose Muster unter www.poeppelmann.com/de/gpn380 Hochvolt-Steckerkappen und -Steckerabdeckungen Die neuen Normreihen GPN 380, GPN 384 und GPN 385 eignen sich zum Schutz von Hochvolt-Steckern zur Anwendung in Bauteilen und Komponenten für Hybrid- und Elektrofahrzeuge. Sie halten mechanischen, thermischen und elektrischen Belastungen zuverlässig stand. Zeitsparender. Schnelle Demontage durch rutschfeste Griffflächen. Beidseitige Demontage möglich. Abdichtender. Schutz gegen Spritzwasser aus allen Richtungen (IPX4) je nach konkreter Steckerausführung und Qualitiät. Ressourcenschonender. Der eingesetzte Kunststoff besteht aus 100 % Rezyklat. NEU

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