OEM&Lieferant Ausgabe 1/2019
59 Im konkreten Fall wählte EGS den MOTOMAN MH12 für sämtliche Handhabungsaufgaben innerhalb der mit einem Schutzzaun gesi- cherten Zelle. Die lagerichtige Bestückung der insgesamt acht Spuren des Flexiplex mit un- bearbeiteten Teilen bleibt ebenso Aufgabe des Anlagenbedieners wie die Bevorratung leerer Metallbehälter für die Aufnahme bearbeite- ter Teile. Die Behälter werden über eine an- getriebene Rollenbahn in den Arbeitsbereich der Zelle gebracht und in gefülltem Zustand auf eine Pufferstrecke ausgeschleust. Großer Vorteil: Diese Tätigkeiten können auch haupt- zeitparallel erfolgen. Der Arbeitsablauf grob skizziert Nach Start des Automatikbetriebes gelan- gen die Werkstücke auf dem Zuführband in den Arbeitsbereich des Roboters. Der MH12, der das gesamte Teilespektrum aufgrund der identischen Breite mit einem Greifer handha- ben kann, greift dazu ein Teil ab und legt es in die Spannvorrichtung der Maschine ein. Sind nacheinander alle Nester der Spannvorrich- tung bestückt, löst der Roboter die Spannung der Rohteile aus und gibt das Freigabesignal zur Bearbeitung an die Maschine. Die Ma- schine dreht daraufhin die beladene Seite ihres Schwenktisches in den Bearbeitungs- bereich und gibt die Fertigteile in den Be- und Entladebereich des Roboters. Der Sechsachser holt daraufhin die Fertigteile ab und legt sie in den bereitstehenden Metallbehälter. Danach startet ein neuer Zyklus. Jürgen Eisinger ist mit dieser Lösung überaus zufrieden:„WasunsbesondersamHerzen liegt, ist die Prozesssicherheit von Zuführung und Robotik. Störungen oder gar längere Ausfälle kennen wir an dieser automatisierten Bearbei- tungsmaschine nicht. Zudem setzt die Anlage Maßstäbe hinsichtlich der Taktzeiten, die bei vier Teilen pro Minute liegt.“ Und auch die er- reichbare Autonomie, die je nach Teilevariante einige Stunden betragen kann, begeistert die Wieland-Mannschaft. Ausschlaggebend für einen möglichst langen autonomen Betrieb sind die maximal mögliche Bevorratung von Rohteilen durch das Zuführsystem sowie die Bereitstellung der maximalen Anzahl an leeren Metallbehältern im System. Mitarbeiter im Mittelpunkt Aber Autonomie und Produktivität allein sind für Jürgen Eisinger, Gruppenleiter Fertigungs- planung, nicht die einzigen Aspekte, die für die Automatisierungslösung sprechen. Für den Fertigungsstrategen stehen vielmehr die Mitarbeiter im Mittelpunkt: „Der permanente Kontakt mit den Steckergehäusen bei der ma- nuellen Handhabung birgt gewisse Risiken. Die Teile sind mit Kühlschmierstoffen behaf- tet, die auf der Haut zu Reizungen führen kön- nen. Deshalb sehen wir es gerne, wenn unsere Mitarbeiter die angenehmen Tätigkeiten ver- richten, während die Roboter die monotonen und schmutzigen Arbeiten übernehmen.“ Dem YASKAWA Sechsachser kann die Be- aufschlagung mit Kühlschmierstoffen oder Spänen im Gegensatz zu seinen menschlichen Kollegen nichts anhaben. Dank der Ausfüh- rung seiner Handachsen in Schutzart IP 67 zeigt sich der MH12 selbst vom groben Ab- blasen von Teilen und Spanneinrichtungen in der Maschine unbeeindruckt. Um diese Reini- gungsschritte ausführen zu können, hat EGS den Roboter mit einer Ausblasvorrichtung ausgestattet. Für die Auswahl des MOTOMAN MH12 gab es einen weiteren triftigen Grund, wie Röhrig be- tont: „Wir haben die Maschine auch aufgrund ihrer hervorragenden Reichweite ausgewählt. Denn nur dadurch konnten wir den Roboter in ausreichendem Abstand von der Bearbei- tungsmaschine positionieren, so dass diese bei Bedarf manuell zu bedienen ist. Diese Option wollte sich Wieland für die händische Bearbei- tung etwaiger Kleinstserien offenhalten.“ Die Lösung für die Automatisierung der Be- arbeitungsmaschine, die EGS in enger Ko- operation mit den Verantwortlichen bei Wieland erarbeitet hat, erfüllt alle in sie ge- setzten Erwartungen. „Die Anlage arbeitet prozesssicher mit hoher Verfügbarkeit, die Mitarbeiter sind von schmutzigen Tätig- keiten entlastet und lernten mit der Robotik neue, spannende Arbeitsinhalte kennen, die Produktivität hat sich signifikant verbessert – somit sind unsere Ziele und Erwartungen komplett erfüllt“, resümiert Eisinger. Der Sechsachser holt ein Gehäuseteil an der Zuführung ab … … und legt es in der Spannvorrichtung der Müga S500 ab. Fertig bearbeitete Teile lässt der Roboter in einen bereit stehenden Metallbehälter fallen. YASKAWA Europe GmbH www.yaskawa.eu.com/de Webseiten EGS Automatisierungs- technik GmbH www.egsgmbh.de
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjUzMzQ=